Dakar: Peterhansels Verfolger rücken näher
Copiapo (dpa) - Rekordsieger und Spitzenreiter Stéphane Peterhansel will sich nicht vor dem Finale der Rallye Dakar am Sonntag feiern lassen.
„Bleib einmal stecken und die Führung ist dahin. An jedem Tag die richtigen Entscheidungen zu treffen, wird die größte Herausforderung in der zweiten Dakar-Hälfte sein“, sagte der in einem Mini fahrende Pilot aus Frankreich in einem Interview auf „minimotorsport.com“.
Auf der achten von 14 Etappen von Copiaó nach Antofagasta in Chile bekam er sofort zu spüren, wie schnell ein Vorsprung schmilzen kann. Der 46-Jährige büßte etwas weniger als vier Minuten seines Vorsprungs ein. In seinem Mini kam er als Vierter nach 477 Wertungskilometern ins Ziel. Tagessieger wurde der Spanier Joan Roma im Mini.
Peterhansels schärfste Konkurrenten Robby Gordon aus den USA im Hummer und Krzysztof Holowczyc aus Polen im Mini fuhren auf die Plätze zwei und drei. Im Gesamtklassement liegt Peterhansel nun mit 7:36 Minuten Vorsprung vor Gordon, der Drittplatzierte Holowczyc ist 7:48 Minuten zurück.
In der Motorrad-Wertung gab es einen Führungswechsel. Der bislang dominierende Franzose Cyril Despres blieb zu Beginn des 477 Kilometer langen Wertungsstücks im Schlamm hängen und verlor wertvolle Minuten auf seinen Rivalen Marc Coma. Der Spanier, ebenso wie sein Widersacher auf KTM unterwegs, gewann die Etappe und übernahm auch im Klassement die Spitzenposition vor Despres. Dieser konnte sich auf dem Teilstück noch als Sechster ins Ziel retten. Coma und Despres konnten die härteste Rallye der Welt jeweils dreimal gewinnen.
Peterhansel war mit einem Vorsprung von über elf Minuten auf seinen Teamkollegen Holowczyc in die zweite Dakar-Hälfte gestartet. „Das bedeutet in der Wüste gar nichts“, hatte er betont. „Wenn wir die Dakar gewinnen wollen, müssen wir einen perfekten Lauf hinlegen“, meinte der neunmalige Dakar-Gewinner (sechs Siege auf dem Motorrad, drei mit dem Auto).
Nach wie vor geht Peterhansel davon aus, dass die Entscheidung um den Sieg bei der 33. Auflage auf den letzten Etappen fällt. „Die letzten zwei oder drei Tage werden hart. Ich bin noch nie in Peru gewesen und kenne die Dünen dort nicht“, sagte er. Peru ist erstmals Station der Dakar. „Alles wird also Neuland sein. Aber das ist es für viele andere Fahrer auch“, meinte er.