Großer Preis von Silverstone Darüber wird auch geredet im Fahrerlager der Formel 1

Silverstone (dpa) - Beim Heimspiel in Silverstone wollen der britische Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und sein Mercedes-Team Wiedergutmachung für den technischen K.o. eine Woche zuvor beim Großen Preis von Österreich.

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Das ist nicht das einzige Thema im Fahrerlager vor dem zehnten Saisonlauf.

FUSSBALL: Erst die Formel 1, dann der Fußball - zumindest für die Zuschauer in Silverstone kein Problem. Wenn am Samstag um 16.00 Uhr (MESZ) nach der einstündigen Qualifikation auf dem Traditionskurs in Mittelengland die Pole Position vergeben ist, geht es für die englische Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Russland gegen Schweden erst los. Auf dem riesigen Hauptbildschirm wird sofort umgeschaltet nach Samara. Auch auf den Bildschirmen im Entertainment-Bereich der Strecke wird die Partie der Three Lions gezeigt. Ein Vorverlegung oder eine Verschiebung der Qualifikation kam bei aller Fußball-Begeisterung aber nicht in Frage.

ZUKUNFT: Silverstone ist eine der geschichtsträchtigsten Strecken. So fand hier 1950 das erste Formel-1-Rennen statt. Über 130 000 Zuschauer kommen Jahr für Jahr zu den Grand Prix nach Mittelengland. Im Umkreis von 120 Kilometer um die Strecke sind die Hälfte der Teams angesiedelt. Doch ob die Formel 1 auch langfristig auf der PS-Kultstätte stattfindet, ist offen. Der British Racing Drivers Club (BRDC) verhandelt mit dem Formel-1-Besitzer Liberty Media über einen neuen Vertrag. Der alte läuft 2019 aus. „Die Gespräche laufen noch“, hieß es.

Im vergangenen Jahr hatte der BRDC von einer Klausel Gebrauch gemacht, den bis einschließlich 2026 laufenden Kontrakt zu kündigen. Durch jährlich steigende Gebühren wäre das Startgeld bis 2026 auf 26 Millionen Pfund (etwa 29 Millionen Euro) gestiegen. Der Club will eine für ihn günstigere Vereinbarung. Sogar über einen Umzug des Rennens nach London wurde bereits spekuliert.

ÄRGER: Die Strafe von Spielberg ärgerte Sebastian Vettel noch Tage danach. Der Ferrari-Pilot war in der Startaufstellung zum Großen Preis von Österreich um drei Plätze auf Position sechs strafversetzt worden. Nach Ansicht der Rennkommissare hatte der WM-Führende in der Qualifikation Renault-Fahrer Carlos Sainz behindert. Der Spanier hatte sich aber nicht einmal beschwert. „Wir Fahrer sollten mit einiger Freiheit gegeneinander fahren dürfen, stattdessen haben wir ein dickes Regelbuch“, meinte der Heppenheimer. „Das ist doch alles unnötig! Es ist ja nicht so, dass wir auf der Piste durchdrehen.“