Die Lehren aus dem Grand Prix von Malaysia
Sepang (dpa) - Nach dem turbulenten Grand Prix in Malaysia ist Nico Rosberg seinem ersten Formel-1-Titel ein gutes Stück näher gekommen. Die Stimmung bei Mercedes allerdings ist vor der Weiterreise nach Japan explosiv.
Die Lehren aus dem 16. Saisonlauf:
LEWIS HAMILTON HAT DIE PANNEN SATT
Der nächste Technikdefekt machte den Titelverteidiger fast rasend. „Wir bauen Motoren für so viele Fahrer und meine gehen als einzige kaputt“, wetterte Hamilton. Eine klare Attacke gegen Arbeitgeber Mercedes. Erst nach internen Gesprächen relativierte der Brite seine Aussagen und machte stattdessen „höhere Mächte“ für seine vielen Rückschläge in diesem Jahr verantwortlich. Doch es brodelt bei Hamilton. Die Mercedes-Führung wird einiges in Bewegung setzen müssen, um den dreimaligen Weltmeister bei Laune zu halten.
NICO ROSBERG LÄSST SICH NICHT BEIRREN
Der WM-Führende holte erneut viele wichtige Punkte aus einem schwierigen Wochenende. Hamilton war in Malaysia der Schnellere, aber kam eben nicht ins Ziel. Rosberg kämpfte sich nach seinem Unfall mit Sebastian Vettel vom Ende des Feldes bis auf Platz drei und hat nun schon 23 Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung. Allmählich könnte er sogar taktisch fahren, muss nicht mehr überall Hamilton hinter sich lassen. „Ich werde nicht anfangen, so zu denken. Ich will jedes Rennen gewinnen“, sagte Rosberg.
SEBASTIAN VETTEL IST BEI FERRARI AM TIEFPUNKT
Nach der ersten Kurve ausgeschieden, für den Unfall mit Rosberg von den Rennrichtern schuldig gesprochen. Das Urteil: In Japan muss Vettel drei Plätze weiter hinten starten. Das schmälert die Chancen auf ein baldiges Ende der längsten Sieglos-Serie in Vettels Formel-1-Karriere. Seit 22 Rennen konnte er nicht mehr gewinnen. Es sieht nicht so aus, als würde sich das in diesem Jahr noch ändern.
RED BULL IST DIE ZWEITE KRAFT IM FELD
Der Doppelerfolg von Daniel Ricciardo und Max Verstappen zeigte, dass Red Bull inzwischen wieder an Ferrari vorbeigezogen ist. Der einstige Serien-Weltmeister ist auf dem besten Weg, sich Platz zwei in der Konstrukteurswertung hinter Mercedes zu sichern. 46 Punkte Vorsprung hat Red Bull nun schon auf die Scuderia, die Form seit dem Sommer spricht klar gegen Ferrari.