DTM: Audi-Pilot Green sichert sich ersten Saison-Sieg
Zandvoort (dpa) - Zehn DTM-Rennen, neun Sieger: Einen Tag nach dem Erfolg von Mercedes-Pilot Robert Wickens beim Deutschen Tourenwagen-Masters in Zandvoort sorgte Jamie Green mit einem Start-Ziel-Sieg für die Revanche durch Audi.
„Nach der Enttäuschung gestern war das Rennen heute natürlich Balsam auf unsere Wunden“, so Audis DTM-Sportchef Dieter Gass. Spitzenreiter vor den letzten acht Saisonläufen ist allerdings ein BMW-Mann: Marco Wittmann aus Fürth verteidigte auf der Rennstrecke in den Niederlanden als Vierter seine Führung im Gesamtklassement vor Green.
Der Schotte kletterte nach seinem ersten Saison-Erfolg und dem 13. DTM-Sieg seiner Karriere auf seinen orangen Audi und reckte die Fäuste nach oben. „Ich bin super glücklich, endlich hier Zandvoort gewonnen zu haben. Auf diesen Sieg musste ich viele Jahre warten. Heute hat alles gepasst“, sagte Green. Der 34-Jährige setzte sich in einem spannenden Rennen vor dem Engländer Gary Paffett im Mercedes durch. Der Italiener Edoardo Mortara, ebenfalls im Audi, kam als Dritter ins Ziel.
Glück hatte Wittmann, dass er seine Führung im Gesamtklassement behielt. Denn Vortagessieger Robert Wickens aus Kanada und Christian Vietoris aus Gönnersdorf fielen auf den Positionen zwei und vier liegend in ihren Mercedes-Fahrzeugen kurz vor Schluss fast zeitgleich mit Reifenschäden aus. Hätten sie die Positionen gehalten, Wickens hätte die DTM-Spitze übernommen.
Die Gesamtwertung ist nach dem Zandvoort-Wochenende weiter spannend: Wittmann liegt sieben Punkte vor Green. Auf den Vierten, Wickens, hat der Deutsche 22 Zähler Vorsprung.
Mit dem Erlöschen der Startampel blieb Green nach seiner zweiten Pole-Position der Saison knapp vorne. Er war der erste Fahrer gewesen, der in dieser DTM-Saison zum zweiten Mal von der Spitzenposition starteten konnte.
Der Routinier musste sich gegen ein schnelles Mercedes-Trio aus Wickens, Paffett und Vietoris wehren. Erst nach seinem Boxenstopp in der Runde 13 konnte sich Green einen komfortableren Vorsprung herausfahren. „Ich war überrascht. Mercedes war sehr stark gestern. Ich habe mehr von ihnen erwartet“, sagte der Schotte.
Aufregung gab es am Sonntag vor dem Rennen um Audi. Am Samstag war Mortara wegen einer Strafe statt als Sechster auf Platz 17 ins Ziel gekommen. Laut Rennleitung war er während einer Safety-Car-Phase zu schnell gefahren. Audi bestritt dies. Der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) kündigte an, das verwendete GPS-Messsystem zu überprüfen und zunächst nicht mehr zu verwenden. Das Ergebnis von Samstag könne nicht mehr geändert werden.