DTM-Fahrer gründen Gewerkschaft: 22 der 23 Piloten dabei
Spielberg (dpa) - Die Piloten des Deutschen Tourenwagen Masters wollen zukünftig mehr Mitspracherechte und haben sich in einer Gewerkschaft zusammengeschlossen.
22 der 23 Fahrer seien der DTM Driver Association (DTMDA) beigetreten, sagte ihr Sprecher Manuel Reuter am Samstag. Den Namen des einzigen nicht-organisierten Fahrers wollte der DTM-Champion von 1996 nicht nennen. „Wir wollen, dass die Fahrer, wenn es zukünftig ums technische und sportliche Reglement geht, auch vertreten sind“, sagte Reuter einen Tag vor dem sechsten Saisonlauf in Spielberg. Die Hersteller Audi, BMW und Mercedes begrüßten die Initiative ihrer Angestellten.
„Die DTMDA versteht sich als offizielle Interessenvertretung aller aktiven DTM-Piloten und wird die gemeinsamen Standpunkte zukünftig auch verstärkt in die Öffentlichkeit zum Ausdruck bringen“, heißt es in der am Samstag verbreiteten DTMDA-Mitteilung. Ein Beitritt ist nicht nur symbolisch, sondern birgt auch Pflichten wie einen Beitrag.
DTM-Chef Hans Werner Aufrecht äußerte sich positiv über die DTMDA. „Das kann für die DTM insgesamt nur gut sein. Wir werden dann prüfen, wo sich einzelne Vorschläge umsetzen lassen.“ Auch Wolfgang Ullrich, Motorsportchef bei Audi, findet den Zusammenschluss in Ordnung: „Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen. Wie die Umsetzung letztendlich geregelt wird, haben wir noch nicht besprochen.“
Sein Pendant bei BMW, Jens Marquardt, sprach von einem „Gewinn für die DTM“. Gerade in Sicherheitsfragen „halten wir es für sehr wichtig, dass die Fahrer ihren Input geben, und ihre Meinung berücksichtigt wird. Fortan sprechen die Fahrer mit einer Stimme, das wird es ihnen erleichtern, ihre Position zu vermitteln.“ Mercedes' DTM-Leiter Wolfgang Schattling fand es „richtig und gut, dass sie sich mehr in den sportlichen Ablauf der DTM einbringen wollen“.
Die organisierten Fahrer wollen sich mindestens an jedem Rennwochenende treffen. Zudem gibt es - wie bislang auch schon - Fahrer-Sprecher der einzelnen Hersteller. Die Piloten von Audi vertritt in der DTMDA Timo Scheider, Timo Glock repräsentiert die BMW-Fahrer. Gary Paffett ist Sprecher seiner Kollegen bei Mercedes. Unklar war zunächst, ob und in welcher Form die DTMDA zukünftig in den Gremien der DTM vertreten sein darf.