Formel 1: Bahrain-Entscheidung bis 1. Mai

Paris (dpa) - Die Entscheidung über eine Neuansetzung des Großen Preis von Bahrain ist vertagt - sie soll nun spätestens bis zum 1. Mai fallen. Bis dahin soll der zuständige Motorsportbund von Bahrain entscheiden, ob das Formel-1-Rennen in dem Staat am Persischen Golf in diesem Jahr noch organisiert werden kann.

Diese Entscheidung teilte der Motorsport-Weltrat des Internationalen Automobilverbandes FIA nach einer Weltratssitzung mit. Über einen möglichen Nachholtermin wurde in der Mitteilung nichts bekanntgegeben.

Spekuliert wurde bereits mit einem Wochenende im November, entweder direkt vor oder nach dem Rennen im benachbarten Abu Dhabi. Gegebenenfalls würde das aber bedeuten, dass binnen drei Wochen drei WM-Läufe stattfänden. Denn vierzehn Tage vor Abu Dhabi soll die Formel-1-Premiere in Indien steigen.

„Ich glaube, dass das schon an die Grenzen geht“, sagte Formel-1-Fahrer Timo Glock in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. „Drei Rennen hintereinander, das ist schon heftig. Ich bin nicht sicher, ob das problemlos über die Bühne gehen kann“, meinte der derzeit wegen einer Blinddarm-Operation pausierende Pilot von Marussia Virgin zu entsprechenden Spekulationen.

Logistisch wird eine Neuansetzung sicherlich zur Herausforderung für alle Beteiligten. Einen möglichen Termin in der Sommerpause im August hatte Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone jüngst selbst wegen der hohen Temperaturen in Bahrain wieder verworfen. „Wenn sich eine machbare Lücke im Kalender finden lässt und Bahrain die gestellten Anforderungen erfüllt, sind die Teams bestimmt offen“, sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug der dpa.

Der eigentlich für das kommende Wochenende angesetzte Große Preis war wegen heftiger politischer Unruhen am 21. Februar abgesagt worden. Statt auf dem Wüstenkurs von Sachir beginnt die Weltmeisterschaft nun mit dem Großen Preis von Australien in Melbourne am 27. März.

Sollte eine Lösung im November avisiert werden, könnte das gegebenenfalls zu einer Verlegung des letzten Rennens in diesem Jahr in Sao Paulo führen. Problem dabei: Am zweiten Adventswochenende würde die Formel 1 dann mit dem Meisterschaftsfinale im brasilianischen Fußball kollidieren. Am 4. Dezember ist der letzte Spieltag der „Campeonato Brasileiro de Clubes da Série A“.

Dass die Verantwortlichen des Grand Prix' in Sao Paulo das Privileg das möglicherweise alles entscheidenden Rennens freiwillig abgeben, ist auch nicht zu erwarten. Obwohl auch sie laut Ecclestone für das Finale immerhin keine Extra-Gebühr zahlen müssen. Nun ist aber erstmal Bahrain wieder am Zug, dem die Kosten für das ausgefallene Auftaktrennen in Höhe von mehreren zehn Millionen von Ecclestone erlassen worden waren.