De Villota verliert rechtes Auge bei Schädelbruch
London (dpa) - Die schwer verunglückte Formel-1-Testfahrerin Maria de Villota bleibt nach ihren Unfall auf einem Auge blind. Nach einer stundenlangen Operation befand sich die 32 Jahre Spanierin zudem immer noch in einem kritischen, aber stabilen Zustand.
Das teilte ihr Rennstall mit. Wie der spanische Motorsport-Präsident Carlos Garcia darüber hinaus bestätigte, erlitt die 32 Jahre alte Pilotin bei dem weiterhin unerklärlich wirkenden Unfall einen Schädelbruch.
Die Operation im Addenbrooke's Hospital von Cambridge dauerte nach Teamangaben von Dienstagnachmittag bis Mittwochmorgen. Ihre Familie - Vater Emilio de Villota ist selbst Formel-1-Pilot gewesen - sei bei ihr. „Ihre Familie möchte den Teams von Neurologen und plastischen Chirurgen danken“, sagte Marussia-Teamchef John Booth. „Dennoch muss ich mit großer Traurigkeit berichten, dass Maria durch die Verletzungen, die sie erlitten hat, ihr rechtes Augen verloren hat.“
Der Rennstall, bei dem der Deutsche Timo Glock als Stammpilot angestellt ist, hat bereits mit einer tiefgreifenden Untersuchung des Unfalls begonnen, der sich am Dienstagmorgen auf dem Flugfeld im englischen Duxford ereignet hatte. De Villota war nach einer ersten Runde wieder auf dem Weg zur Box, als ihr Auto gegen die Laderampe eines Teamlasters krachte. Die Rampe befand sich dabei offensichtlich in Höhe des Helmes.
Augenzeugen zufolge hatten kurz vor dem Crash die Hinterreifen des Rennwagens blockiert. De Villota verlor daraufhin offenbar auf gerader Strecke die Kontrolle über das Fahrzeug, das unerwartet noch einmal beschleunigte.
Nach ihrer Bergung aus dem demolierten Marussia-Rennwagen war sie in das Krankenhaus gebracht worden. Die Rettungsdienste hatten bereits von „lebensbedrohlichen Verletzungen“ gesprochen.
In der Formel-1-Gemeinde hatte der Unfall wenige Tage vor dem Großen Preis von Großbritannien an diesem Sonntag tiefe Betroffenheit und eine Welle der Unterstützung ausgelöst. „Wir sind überwältigt von den Genesungswünschen für Maria“, sagte Teamchef Booth.
Unter anderem WM-Spitzenreiter Fernando Alonso oder Ex-Weltmeister Jenson Button sowie Teamkollege Glock hatten sich entweder direkt bei der Familie oder über soziale Netzwerke gemeldet. „Ich wünsche Dir, dass Du schnell wieder gesund wirst“, twitterte Glock am Mittwoch. „Meine Gedanken sind bei Dir und bei Deiner Familie.“