Formel 1: Streit zwischen Rosberg und Hamilton Fünf Lehren aus dem Großen Preis von China
Shanghai (dpa) - Ein eher unspektakulärer Grand Prix von China gewinnt dank der Beschwerden von Nico Rosberg über seinen Mercedes-Stallrivalen Lewis Hamilton doch noch an Zündstoff. Fünf Lehren aus dem Formel-1-Rennen in Shanghai.
LEHRE I: Schon jetzt gibt's Zoff bei Mercedes
Nico Rosberg warf seinem Mercedes-Stallrivalen Lewis Hamilton vor, seinem Rennen durch Tempoverschleppung „unnötigerweise geschadet“ zu haben. Der China-Sieger habe ihm vor allem „Stress verursacht“ mit Ferrari-Pilot Sebastian Vettel, der gehörig Druck auf Rosberg ausübte und am Ende Dritter wurde. Hamilton meinte schlicht: „Es ist nicht meine Aufgabe, mich um das Rennen von Nico zu kümmern.“ Schon in Bahrain wird ganz genau hingeschaut, wie das Duo miteinander umgeht.
LEHRE II: Vettel füllt seine Rolle als Jäger gekonnt aus
Sebastian Vettel dürfte es gefallen, wenn sich die beiden Silberpfeil-Fahrer zoffen. Das hat durchaus auch mit ihm zu tun. Auch in Shanghai übte der viermalige Weltmeister viel Druck auf den Branchenführer aus und sorgte so für Spannungsmomente. „Wenn wir weiter kleine Schritte nach vorne machen, freue ich mich darauf, eine echte Herausforderung für sie zu sein“, sagte Vettel.
LEHRE III: Kimi (Räikkönen) ist im Kommen
Mit seinen Vorstellungen in den Qualifikationen hadert Kimi Räikkönen noch, dafür werden seine Rennen immer besser. Der Lohn: In Malaysia und China raste der Finne jeweils auf Rang vier. In Shanghai konnte der Weltmeister von 2007 zudem das Tempo von Teamkollege Vettel mitgehen. Räikkönen geht fest davon aus, zu Mercedes aufschließen zu können. „Wir haben in den vergangenen Monaten schließlich Fortschritte gemacht“, sagte er.
LEHRE IV: Sauber erlebt einen Aufschwung
In der vergangenen Saison holte Sauber erstmals in seiner Formel-1-Historie nicht einen Punkt - nach drei Rennen 2015 hat das Schweizer Team nun schon 19 Zähler eingeheimst. Damit liegt der Rennstall auf Platz vier der Konstrukteurswertung. In China fuhren die neuen Piloten Felipe Nasr (8.) und Marcus Ericsson (10.) wieder kostbare Punkte ein, die am Ende der Saison bei der Prämienausschüttung so manche Million Euro wert sein können.
LEHRE V: Renault bekommt seine Probleme nicht in den Griff
Red Bull und Toro Rosso hatten sich mit Motorenpartner Renault auch das China-Wochenende anders vorgestellt. Daniil Kwjat (Red Bull) und Max Verstappen (Toro Rosso) fielen mit Motorschäden aus, Daniel Ricciardo (Red Bull) holte als Neunter noch zwei Punkte. „Da ist eine Schwachstelle, die wir abstellen müssen“, sagte Renault-Sportchef Cyril Abiteboul. Große Besserung für Bahrain ist kaum in Sicht.