Halbjahreszeugnisse der deutschen Piloten
Nürburgring (dpa) - Der Einser-Schüler vorneweg, die anderen gut bis ausreichend: Deutschlands Formel-1-Sextett hat sich beim Zwischenzeugnis unterschiedliche Noten verdient.
„Eine gute“, antwortete Nico Rosberg in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa nach der Bewertung seiner Vorstellung. „Konkreter müssten Sie mich dann bitte bewerten“, meinte der vor seinem 99. Grand Prix weiter noch sieglose Mercedes-Mann, der sich fürs zweite Halbjahr ein Ziel gesetzt hat: „Ich möchte einen Podiumsplatz erreichen. Ich kenne das Gefühl aus dem letzten Jahr ja bestens. Dafür gebe ich alles.“
Das Gefühl zu siegen kennt sein Teamkollege Michael Schumacher. Allerdings liegt sein 91. und damit letzter Erfolg fast fünf Jahre zurück. Seit seinem Comeback im vergangenen Jahr schaffte es der siebenmalige Weltmeister nicht mal mehr aufs Podest. „Ich spüre keine Enttäuschung, ich spüre Kampfgeist“, sagte der 42-Jährige in einem Interview der dpa vor dem Heimspiel der sechs deutschen Piloten auf dem Nürburgring.
In einer anderen Klasse fährt Timo Glock. Seit 2008 wieder in der Formel 1, müht sich der Wersauer im unterlegenen Marussia Virgin redlich. Noch kein einziges Mal schaffte es der leidenschaftliche Radfahrer allerdings auf vier Rädern trotz aller Anstrengungen in die zweite Qualifikationsrunde. Dennoch gibt sich Glock fürs Qualifying eine 1 bis 2, für seine bisherigen Rennauftritte eine 2+.
Bei Nick Heidfeld fällt die eigene Bewertung umgekehrt aus. Auf einer Skala bis 10 will er sich in der Qualifikation bei sieben einreihen. Für seine Rennen gibt sich der 34-Jährige, der als Ersatzmann für den verunglückten Robert Kubica im Lotus Renault Gas geben darf, eine neun. Sein Highlight war der dritte Platz in Malaysia. „Danach war es bei dem ein oder anderem Rennen ein bisschen mühsamer“, sagte Heidfeld.
Während Red-Bull-Star Vettel als klar führender Titelverteidiger ohnehin die Ergebnisse - sechs Siege, drei zweite Plätze für sich sprechen lassen kann, fällt die Bilanz bei Adrian Sutil eher negativ aus. „Mit der ersten Hälfte kann ich nicht wirklich zufrieden sein“, sagte der Gräfelfinger Force-India-Pilot: „Wir haben leider in den ersten neun Rennen zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht und müssten mehr Punkte auf dem Konto haben“, sagte Sutil, der mit zehn Punkten auf Rang zwölf liegt. Eine Note wollte er sich nicht geben: „Das müssen andere machen, aber mein Anspruch ist höher als das, was in den ersten neun Rennen rausgekommen ist.“