Formel 1 Mercedes vertraut bewährtem Duo - Wer wird Vettels Kollege?
Hockenheim (dpa) - In nicht mal 24 Stunden hat Mercedes seine Cockpit-Fragen öffentlich geklärt und die Top-Optionen auf dem Fahrermarkt der Formel 1 weiter eingeschränkt.
Der deutsche Werksrennstall vertraut auch im kommenden Jahr Valtteri Bottas als Helfer von Vierfach-Champion Lewis Hamilton. Offen bleibt somit unter den drei Top-Teams nur noch, wer den zweiten Platz neben dem deutschen viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel bei Ferrari bekommt und was Red Bulls Australier Daniel Ricciardo macht.
Vermutlich wird er seinen Kontrakt bei dem Team des österreichischen Milliardärs Dietrich Mateschitz verlängern. Ein Wechsel zu Ferrari wäre die einzige sinnvolle Alternative für den 29-Jährigen aus Perth. Dazu müsste aber zunächst auch die Zeit von Kimi Räikkönen ablaufen. Der Finne wird im Oktober zwar 39 Jahre alt, Vettel versteht sich aber bestens mit Räikkönen, der in der Schweiz eine Weile auch mal sein Nachbar war. Räikkönen kehrte 2014 zu Ferrari zurück und ist noch immer der letzte Weltmeister im weltberühmten Rot (2007).
Zudem müsste sich Ferrari auch gegen den hochgehandelten 20-jährigen Charles Leclerc - derzeit bei Ferrari-Partner Sauber im Renneinsatz - aus der eigenen Nachwuchsschmiede entscheiden, damit Ricciardo wechseln könnte. Wenn er denn will. Es spricht also vieles dafür, dass die Rollen fast aller Haupt-Protagonisten der PS-Serie bis Ende 2020 klar verteilt sind.
Was dann kommt, weiß im Moment aber niemand. Deswegen ließ sich Hamilton auch nicht auf einen Drei-, sondern nur einen Zweijahresdeal ein. Bis Ende 2020 laufen die individuellen Vereinbarungen der Rennställe mit der Formel 1. Welche Teams danach weiter machen, wie die Motorsport-Königsklasse genau aussieht - alles offen.
Bis dahin will Mercedes mit Hamilton und womöglich auch Bottas seine Vorherrschaft fortsetzen. Bottas' Vertrag wurde erneut um ein Jahr verlängert. Das neue Arbeitspapier enthält aber auch noch eine Option für die Saison 2020 - bis zu deren Ende ist Hamiltons neuer Vertrag gültig. „Mein Ziel ist klar: Ich will weiterhin Leistungen auf hohem Niveau zeigen - und so die Entscheidung des Teams für 2020 zu einem Kinderspiel machen“, sagte Bottas.
„Als wir die Entscheidung für die Zusammenarbeit mit Valtteri im kommenden Jahr getroffen haben, ging es nicht nur um seinen unzweifelhaften Speed und seine Arbeitsmoral; es war auch eine Charakterfrage“, betonte Teamchef Toto Wolff. Bottas' Beziehung zu Hamilton und dem Team sei offen, vertrauensvoll und komplett ohne politische Spielchen, ergänzte Wolff.
Er hatte den mittlerweile 107-maligen Grand-Prix-Starter als Nachfolger für Nico Rosberg zu den Silberpfeilen geholt. Der Deutsche hatte nach seinem ersten WM-Triumph für alle überraschend Ende 2016 mit 31 Jahren seinen Rücktritt aus der Formel 1 erklärt. Das einst als freundschaftlich hoch gelobte Verhältnis von Rosberg und Hamilton war längst zerrüttet und von Reibereien geprägt.
Nachdem Mercedes nun Klarheit in der Fahrerfrage hat, stören auch keine Nebengeräusche und Spekulationen mehr um die Zukunft des Duos beim WM-Duell mit Spitzenreiter Vettel und Ferrari. „Wir sind mitten in einem harten Kampf, von daher ist es gut, dass nun Klarheit über die Zukunft herrscht - das bedeutet, dass wir uns nun voll und ganz auf den WM-Kampf konzentrieren können“, sagte Bottas.