Neuer Formel-1-Streit um Zwischengas entbrannt

Silverstone (dpa) - Im Formel-1-Streit um das Zwischengas-Verbot hat der Weltverband den Renault-Teams Zugeständnisse gemacht und damit die Konkurrenz verärgert.

Profitieren würde von der Neuregelung nach Informationen des Fachmagazins „Auto, Motor und Sport“ auch Red Bull um WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh und sein Red-Bull-Kollege Christian Horner bestätigten nach den Trainingseinheiten in Silverstone, dass die FIA den Renault-Teams entgegen gekommen sei. Das Duo stritt auf der offiziellen FIA-Pressekonferenz um die Bewertung des Falls.

Die Situation sei „undurchsichtig“, monierte Whitmarsh verärgert. „Es handelt sich um eine sehr faire und ausgewogene Entscheidung“, lobte indes Horner, der nach eigener Aussage das umstrittene System in abgespeckter Version weiter nutzen darf. Eigentlich sollte beim Großen Preis von Großbritannien an diesem Wochenende das wohl vor allem von Red Bull perfektionierte System mit dem Zwischengas unzulässig sein. Der aerodynamische Kniff verlieh den Autos beim Abbremsen zusätzliche Stabilität.

Laut Horner sei durch ein komplettes Verbot aber die gesamte Motor-Stabilität gefährdet. Das vom Internationalen Automobilverband FIA verhängte Verbot wurde als Versuch gewertet, Vettels Dominanz zu brechen. „Wir haben es vor Trainingsbeginn nur als Gerücht gehört, dass Red Bull und Renault die Drosselklappen um 50 Prozent öffnen und mehr als vier Zylinder zünden dürfen“, erklärte Whitmarsh. Die mit Mercedes-Triebwerken ausgestatteten Rennställe „würden ins kalte Wasser geworfen“, schimpfte Whitmarsh und betonte: „Da sind wir ja schlechter dran als vorher.“