Rettung mit Spenden: Caterham fährt beim Saisonfinale
London (dpa) - Mithilfe von Spenden-Millionen kann das insolvente Caterham-Team doch beim Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi starten.
Der Rennstall habe über das sogenannte Crowdfunding genügend Geld bei Fans und Sponsoren eingesammelt, um die Teilnahme am letzten Saisonlauf kommende Woche sicherzustellen, teilte Caterham mit. Zur Höhe der bislang gespendeten Summe machte das Team zunächst keine Angaben. Medienberichten zufolge flossen rund 2,4 Millionen Euro in die leeren Kassen.
Ursprünglich hatte der Rennstall erklärt, knapp drei Millionen Euro für die Reise nach Abu Dhabi auftreiben zu müssen. An den jüngsten Rennen in den USA und Brasilien hatte Caterham wegen seiner finanziellen Notlage nicht teilnehmen können. Auch die Zukunft über diese Saison hinaus ist keineswegs gesichert. „Noch brauchen wir ein wenig mehr Cash“, räumte Insolvenzverwalter Finbarr O'Connell ein. Mit dem Start in Abu Dhabi wolle man das Team ein weiteres Mal ins Schaufenster für interessierte Käufer stellen.
Welche Piloten für Caterham beim Saisonfinale fahren werden, blieb zunächst offen. Der Schwede Marcus Ericsson hatte seinen Vertrag in dieser Woche mit sofortiger Wirkung gekündigt. Er wechselt im kommenden Jahr zu Sauber. Zweiter Stammfahrer bei Caterham war in dieser Saison der Japaner Kamui Kobayashi.
Caterham war Ende Oktober in die Insolvenz gerutscht. Auch der Konkurrent Marussia hatte zu diesem Zeitpunkt seine Zahlungsunfähigkeit öffentlich gemacht. Das Marussia-Team wurde inzwischen aufgelöst und wird damit wohl aus der Konstrukteurswertung gestrichen, die über die Verteilung der Einnahmen entscheidet. Caterham könnte bei einem Start in Abu Dhabi dieser Anteil an den Formel-1-Vermarktungsmillionen zufallen.
Wohl auch deshalb kam der Insolvenzverwalter auf die ungewöhnliche Idee des Crowdfundings. Chefvermarkter Bernie Ecclestone hatte dies als „Desaster“ bezeichnet und erklärt: „Wenn Leute es sich nicht leisten können, in der Formel 1 zu sein, dann müssen sie etwas anderes machen. Wir wollen keine Bettler.“