Rosbergs Anspruch: Mercedes muss Nummer eins sein
Stuttgart (dpa) - Nico Rosberg hat drei Wünsche für das Jahr 2013. „Ich will Rennen gewinnen, Rennen gewinnen und Gitarre spielen wie Keith Richards“, sagte der Mercedes-Pilot aus Wiesbaden unlängst.
Dass der 27-Jährige dem Rolling-Stones-Veteranen nacheifern will, zählt zur Kategorie Hobbys. Die Königsklasse dagegen ist sein Job. Immerhin hat der Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg einen Makel aus seiner Formel-1-Laufbahn schon in der vergangenen Saison getilgt. Der Hobby-Gitarrist konnte in Shanghai im 111. Grand Prix seinen Premierensieg feiern. Das war zugleich der erste und ist auch weiterhin der einzige Triumph der Silberpfeile seit der Rückkehr als Werksteam 2010. „Mercedes muss die Nummer eins in der Formel 1 sein“, betont Rosberg mit Blick auf diese Saison.
Für ihn hat sich einiges geändert. Nach dem Abschied von Rekordchampion Michael Schumacher ist McLaren-Zögling Lewis Hamilton nun sein neuer Teamkollege. Beide kennen sich noch gut aus alten Kart-Zeiten. „Ich komme mit Lewis sehr gut aus“, sagt Rosberg. Dennoch wird der Kampf um WM-Punkte erbittert geführt werden. Für den 128-maligen Grand-Prix-Starter soll mehr rausspringen als Rang neun in der Fahrerwertung 2012.
Rosberg konnte Ikone Schumacher seit seinem Wechsel von Williams 2010 in Schach halten. Wie das nun mit Hamilton wird, wird sich erst noch zeigen. Bei den Testfahrten überzeugten beide mit erstaunlichen Bestzeiten, die die Konkurrenz aufhorchen ließen. „Ich muss hier noch viel lernen“, betont der Brite, in der Vorsaison Vierter der Fahrerwertung, dennoch immer wieder. „Beide sind sehr erfahrene Piloten“, sagt der neue Motorsportchef Toto Wolff über seine Fahrer.
Rosberg muss nun den Führungsanspruch untermauern. Schließlich geht es in diesem Übergangsjahr auch schon um die Saison 2014, wenn die neuen Turbomotoren eingesetzt werden. Und bis dahin möchte Rosberg nicht nur auf seiner Gitarre Fortschritte gemacht, sondern vor allem weitere Siege gesammelt haben.