Staatsanwalt: Schumacher hat Piste bewusst verlassen
Albertville (dpa) - Fragen an den Staatsanwalt von Albertville, Patrick Quincy, und den Kommandant der Gebirgsgendarmerie Savoyen, Stephane Bozon zum schweren Skiunfall des früheren Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher aus der Pressekonferenz.
War die Piste, auf der Schumacher vor dem Sturz gefahren ist, und deren Begrenzung ausreichend zu erkennen?
Quincy: Die Anforderungen an die Markierung der Piste waren erfüllt.
Lässt sich sagen, ob Schumacher bewusst in einen Bereich jenseits der Piste gefahren ist?
Quincy: Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass er sich ganz bewusst entschieden hat, die Piste zu verlassen.
Was lässt sich zur Geschwindigkeit vor dem Unfall sagen?
Quincy: Es ist schwierig, die Geschwindigkeit von Michael Schumacher einzuschätzen, sie ist kein besonders wichtiger Faktor für unsere Untersuchungen.
Bozon: Die Geschwindigkeit kann nicht in Kilometern pro Stunde angegeben werden. Schumacher ist ein sehr guter Skifahrer, er hat sich ganz normal in dieser Art von Gelände verhalten und mit kleinen Schwüngen nacheinander sein Tempo kontrolliert.
Michael Schumacher soll vor dem Unfall einem Begleiter nach dessen Sturz geholfen haben?
Quincy: Auf den zwei Minuten des Videos ist nicht zu sehen, wem Schumacher geholfen hat. Im Blickfeld von Michael Schumacher ist niemand zu erkennen.
Können Sie etwas zu den Skiern sagen, die Schumacher gefahren hat?
Bozon: Wir haben es mit Skiern in einem perfekten Zustand zu tun, sie sind quasi wie neu. Die Skier sind nicht die Ursache für den Unfall.
Wie lange werden die Ermittlungen dauern?
Quincy: Die Untersuchungen sind gut vorangekommen, es gab zahlreiche Befragungen, Untersuchungen am Unfallort und Rekonstruktionen. Es lässt sich nicht sagen, wie lange die Untersuchungen noch dauern werden, vermutlich noch mehrere Wochen.