Webber schimpft über Formel-1-Regelchaos

Silverstone (dpa) - Sebastian Vettels Formel-1-Teamkollege Mark Webber hat die kurzfristigen Regeländerungen beim Großen Preis von Großbritannien scharf kritisiert.

„Das versteht doch kein Mensch mehr. Lasst uns einfach fahren und die Regeln so einfach wie möglich“, schimpfte der Red-Bull-Pilot in Silverstone.

Obwohl das Zwischengas-System, das vor allem Red Bull bislang beim Abbremsen zu mehr Stabilität verholfen haben soll, kurzfristig verboten worden war, raste Webber vor Vettel auf die Pole Position. Der Automobilweltverband FIA hatte zuvor eine am Freitag überraschend erteilte Sondergenehmigung für alle Teams mit Renault-Motoren - und damit auch Red Bull - wieder zurückgenommen. „Die Regeln haben sich zu jeder Session wieder geändert. Unsere Ingenieure haben da einen Super-Job gemacht“, sagte Webber.

Eigentlich sollte das System für Silverstone komplett verboten werden. Das Red-Bull-Argument, das dadurch die Standfestigkeit des gesamten Motors gefährdet sei, brachte die Regelhüter zum Umdenken. Aber nur kurzfristig für das Training am Freitag.

Nach Informationen von „Auto, Motor und Sport“ soll am Sonntag vor dem Rennen eine erneute Entscheidung für das nächste Rennen am Nürburgring in zwei Wochen getroffen werden.

Auch Rekord-Weltmeister Michael Schumacher hatte bereits vor dem Wochenende kritisiert, dass überhaupt während der laufenden Saison die technischen Regeln verändert würden. „Man muss auch bedenken, dass jede Regeländerung jede Menge Geld kostet“, hatte Schumacher erklärt.