Hamilton stark im Training in Montréal: Zweimal Bestzeit
Montréal (dpa) - Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat seinen Aufwärtstrend zum Auftakt des Grand-Prix-Wochenendes in Kanada bestätigt. Knapp zwei Wochen nach seinem ersten Saisonsieg beim Klassiker in Monte Carlo dominierte der Brite in Montréal das freie Training.
In beiden Einheiten fuhr der 31-Jährige im Mercedes jeweils Bestzeit und nährte die Hoffnung auf seinen fünften Sieg am Sonntag auf dem Circuit Gilles Villeneuve. „Es ist ein großartiger Tag gewesen. Dies ist immer eine gute Strecke für mich gewesen, und ich freue mich, wieder hier zu sein“, sagte Hamilton.
Am Vormittag (Ortszeit) hatte er für den 4,361 Kilometer langen Kurs auf der Ile Notre Dame 1:14,755 Minuten benötigt und war damit 0,331 Sekunden schneller als sein Teamkollege Nico Rosberg. Am Nachmittag steigerte sich Hamilton noch einmal und fuhr in seiner schnellsten Runde 1:14,212 Minuten.
Der WM-Führende Rosberg musste sich mit über einer halben Sekunde Abstand mit Platz drei begnügen. Wie schon bei seinem enttäuschenden siebten Platz in Monaco hatte er Probleme, seine Reifen auf Betriebstemperatur zu bekommen. „Wir benötigen heute Abend weitere Analysen“, sagte der viermalige Saisonsieger.
Nach den ersten Trainingsergebnissen scheint sich zu bestätigen, dass es beim Großen Preis von Kanada am Sonntag (20.00 Uhr MESZ) zum Dreikampf zwischen Mercedes, Ferrari und Red Bull kommt - mit Vorteilen für die Silberpfeile. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel fuhr mit dem Ferrari in den beiden Trainingssessions auf die Ränge drei und zwei. Am Nachmittag betrug der Abstand zu Hamilton akzeptable 0,257 Sekunden. Sein Teamkollege Kimi Räikkönen wurde Fünfter und Achter.
Bester Red-Bull-Pilot war der niederländische Teenager Max Verstappen, der zweimal Vierter wurde mit einigem Rückstand. Der Monaco-Zweite Daniel Ricciardo war zunächst nicht über den elften Platz hinausgekommen und verbesserte sich im zweiten Durchgang auf die fünfte Stelle. Nico Hülkenberg wurde im Force India Siebter und Neunter, Pascal Wehrlein im Manor zweimal 21. und Vorletzter.
Die erste Übungseinheit am Vormittag musste nach 24 Minuten für einige Zeit unterbrochen werden, nachdem Felipe Massa mit seinem Williams von der Strecke gekommen und in eine Begrenzung eingeschlagen war. Der Brasilianer blieb unverletzt und konnte am Nachmittag wieder fahren.
Die Qualifikation am Samstag (19.00 Uhr MESZ) und das Rennen werden mit Spannung erwartet, nachdem die Konkurrenz an das seit zwei Jahren dominierende Mercedes-Team herangerückt ist. Vor allem Red Bull holte zuletzt mächtig auf und will Ferrari als zweite Kraft in der Formel 1 ablösen. Alle drei Spitzen-Rennställe setzen in Montréal auf umfangreiche Upgrades.
Das Gesamtklassement führt vor dem siebten von 21 Rennen der viermalige Saisonsieger Rosberg (106 Punkte) an. Allerdings kann der 30-Jährige in diesem Jahr erstmals seine Spitzenposition verlieren, nachdem er in Spanien nach einem Crash mit Hamilton ausgeschieden und in Monte Carlo wegen technischer Probleme nur Siebter geworden war.
Bei einem Abstand von 24 Punkten würde der viermalige Kanada-Gewinner Hamilton bei einem weiteren Sieg und einer gleichzeitigen Nullrunde des Deutschen auf Platz eins vorrücken. Dritter ist Ricciardo (66) vor Räikkönen (61) und Vettel (60).