Neffe von Formel-1-Pilot Berger holt DTM-Premierensieg
Klettwitz (dpa) - Als erstmals nach einem DTM-Rennen Österreichs Nationalhymne erklang, stand Lucas Auer ergriffen auf dem Podest und biss sich auf die Lippen.
„Die DTM ist so eine fantastische Serie, da als erster Österreicher zu gewinnen macht mich stolz“, sagte der Neffe von Ex-Formel-1-Fahrer Gerhard Berger. „Ich habe noch nie so hart für einen Sieg arbeiten müssen. Es war brutal hart.“ Mit seinem Start-Ziel-Sieg holte Auer auf dem Lausitzring zudem den ersten DTM-Erfolg für das Mercedes-Team Mücke.
Einer der ersten Gratulanten war Audi-Mann Mattias Ekström, der mit seiner Fahrt auf Rang zwei ein weiteres Mal für ein sportliches Ausrufezeichen im Deutschen Tourenwagen Masters sorgte. „Nach der Box bin ich volle Lotte gefahren bis zum Ende, das hat sich ausgezahlt“, berichtete der 37 Jahre alte Schwede.
Rang drei ging an Robert Wickens. Der Mercedes-Pilot übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung. Vor den Rennen am Norisring in Nürnberg Ende Juli hat er einen Vorsprung von drei Zählern auf Ex-Champion Marco Wittmann. Als bester BMW-Fahrer war er hinter Jamie Green (Audi) und Gary Paffett (Mercedes) auf Rang sechs gekommen.
Nach dem Doppelerfolg vom Samstag, als Miguel Molina vor Green ins Ziel kam, lief es für Audi tags darauf zunächst nicht so gut. In der Qualifikation war Ex-Champion Mike Rockenfeller als bester Fahrer der Ingolstädter auf Rang vier gefahren. Ein offensichtlicher Frühstart kostete Rockenfeller aber gleich zu Beginn alle Chancen auf ein gutes Resultat, mit bislang nur fünf Zählern erlebt der Meister von 2013 eine weiterhin schwache Saison.
Mit dem Erlöschen der Startampel zog Auer nach der zweiten Pole Position seiner DTM-Karriere souverän davon. Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock musste seinen zweiten Platz aus der Qualifikation dagegen sofort abgeben und sich von Wickens überholen lassen. Nach seinem Boxenstopp hatte Glock dann Probleme mit den Hinterreifen und fiel bis auf Rang zehn zurück.
Hinter dem Führungs-Duo Auer und Wickens, das lange unangefochten zu sein schien, entwickelte sich ein spannender Kampf um Position drei. Involviert dabei: Die Routiniers Ekström, Green und Paffett. Paffett entschied sich als erster für den verpflichtenden Reifenwechsel, Green kam fünf Runden später an die Box. Ekström dagegen wartete bis zur 31. Runde - und legte davor einige Führungskilometer zurück.
Am Ausgang der Boxengasse musste sich Ekström zwar hinter seinen Kontrahenten einreihen. Doch mit den frischesten Reifen schnappte sich der Schwede Green und Ekström dann doch - und überholte am Ende sogar noch Wickens für Rang zwei. Auf die Spitze hat Ekström nun nur noch neun Punkte Rückstand.
Für einen Schreckensmoment sorgte Edoardo Mortara: Bei seinem Boxenstopp erwischte der Audi-Mann einen Mechaniker der Nachbarbox. Bei dem Mann, ebenfalls bei Audi angestellt, wurden noch an der Strecke Prellungen am Unterschenkel, Knie und Rücken diagnostiziert.