Motorradpilot Cortese überzeugt bei ersten Tests
Valencia (dpa) - Bei den ersten offiziellen Testfahrten für die Motorrad-WM-Piloten der beiden kleinen Hubraumklassen Moto2 und Moto3 in Valencia hat besonders Sandro Cortese aufhorchen lassen. Der Berkheimer zählte an allen Trainingstagen von Mittwoch bis Freitag zu den schnellsten Moto3-Fahrern.
In der neuen Klasse werden 250-Kubikzentimeter-Einzylinder-Viertaktmotoren als Nachfolger der 125er-Zweitakter gefahren. Cortese hatte sich für einen Verbleib in der kleinsten WM-Klasse entschieden. Dazu war er in das Team des Finnen Aki Ajo zurückgekehrt, das er Ende 2010 mit Frust verlassen hatte. In dieser Saison verfügt Ajo als einziger über KTM-Werksmaschinen und kann damit optimale technische Voraussetzungen für Corteses geplanten Angriff auf den WM-Titel anbieten. Dass er erneut in eine ungemütliche Situation geraten könnte, befürchtet Cortese nicht. „Die Situation ist komplett anders als vor zwei Jahren. Ich bin der Spitzenfahrer des Teams, die Mechaniker lesen mir jeden Wunsch von den Augen ab“, meinte der Italo-Schwabe.
Die Konkurrenz ist noch nicht soweit. Marcel Schrötter aus Pflugdorf kämpfte mit seiner Mahindra und deren Kinderkrankheiten. Jonas Folger (Schwindegg) und WM-Debütant Toni Finsterbusch (Krostitz) müssen noch mit Honda-Production-Maschinen vorlieb nehmen, die im Vergleich zu den KTM deutlich weniger Motorleistung haben. Erst in einigen Wochen sollen die Motoren für den WM-Einsatz geliefert werden.
Nach dem Aufstieg des deutschen Moto2-Weltmeisters Stefan Bradl in die MotoGP fährt in Max Neukirchner nur noch ein deutscher Pilot in der Moto2. Der Stollberger übernahm den von Bradl verlassenen Platz im Kiefer-Team und fährt dort ein Kalex-Fahrwerk. Die Chassis-Konstruktionen aus Bobingen bei Augsburg waren in Valencia sowohl in der Moto2- wie in der Moto3-Klasse das Maß der Dinge. Auch Neukirchner konnte sich wie Cortese im Vorderfeld platzieren.