Noch sieben Endspiele für Leverkusen und Düsseldorf
Während Bayer nach dem 4:1 weiter Richtung Europa schielt, hofft die Fortuna auf den Klassenerhalt.
Düsseldorf. Es gibt diesen Ort nach Bundesligaspielen, an dem sich das Geschehen noch einmal verdichtet — nur wenige Minuten nach dem Schlusspfiff. Dort, in der Mixed-Zone, treffen die Spieler auf Journalisten. Dort erzählen die Profis entspannt vom Lohn der 90 Minuten, die anderen enttäuscht vom Frust danach.
Dort, im Inneren der Düsseldorfer Arena, war nach dem 4:1 (1:1) der Gäste aus Leverkusen bei allen Gegensätzen dennoch eine Gemeinsamkeit zwischen den Fronten auszumachen. „Wir haben noch sieben Endspiele“, lautete der einhellige Tenor auf beiden Seiten.
Leverkusen orientiert sich Richtung Champions League, Düsseldorf blickt auf die Abstiegsplätze. Bayer mit der Gewissheit eines Sechs-Punkte-Polsters vor Schalke, die Fortunen mit einem Fünf-Punkte-Puffer auf Augsburg.
Dass der Konkurrent sein Heimspiel ebenfalls verlor — 0:2 gegen Hannover —, war einziger Trost an diesem Nachmittag für die Düsseldorfer. Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz fand nach den beiden Gegentoren in der Schlussphase, dass „es ein bisschen ausgeartet ist. Bis zur 80. Minute haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Wenn die anderen dann auch nicht punkten, ist das nicht unangenehm.“
Vereinsboss Peter Frymuth deutete an, dass es ins Finale der Saison geht: „Grundsätzlich interessieren mich die Ergebnisse der Konkurrenten nicht. Wenn wir verloren haben, ist das aber etwas anderes“.
Verlieren war für Leverkusen eher ein selteneres Ereignis — bis zu den Spielen in Mainz (0:1) und gegen die Bayern (1:2). Zwei Niederlagen in Folge hatte es unter dem Trainerduo Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä bis vor 14 Tagen noch nicht gegeben.
Den Erfolg in Düsseldorf wertet der zuletzt formschwache, gegen die Fortuna aber mit zwei Toren überzeugende André Schürrle als Reaktion des Teams auf zahlreiche Unkenrufe: „Alle haben gesagt, wir brechen ein. Jetzt haben wir uns eindrucksvoll zurückgemeldet“, sagte der Nationalspieler.
Mit dem anderen Doppeltorschützen, Stefan Kießling, besorgte Schürrle den K.o. der Düsseldorfer. „Selbst wenn wir nicht so gut gespielt haben, vor dem Tor waren wir eiskalt“, sagte Kießling. „Wir haben ja einige Spiele gehabt, bei denen wir am Ende nichts in der Hand hatten. Da nutzt es Dir nichts, wenn Du gelobt wirst.“
In Leverkusen wächst die Gewissheit, früher als in sieben Spielen die Champions League zu erreichen. In Düsseldorf hätten sie gerne die Sicherheit vor dem Abstieg, müssen sich aber mit der Hoffnung darauf begnügen.