HSV-Debakel: Profis laden Fans zum Grillen ein

Der ruhmreiche Hamburger SV ist beim 2:9 vom FC Bayern gedemütigt und blamiert worden. Das hat Folgen.

Düsseldorf. Es hätte schlimmer kommen können. Dortmund hat 1978 gegen Gladbach 0:12 verloren, Braunschweig ist sechs Jahre später von den Gladbachern mit 10:0 verprügelt worden.

Aber das ist lange her, war eine andere Zeit im Profifußball. Keine Raute, keine Doppelsechs, keine Viererketten, die sich verschieben und Räume klaustrophobisch verkleinern. All das gibt es heute. Deshalb hätte nie geschehen dürfen, was dem HSV am Samstag widerfuhr.

Aber der Gegner hieß Bayern München. Und der findet in dieser Saison jede noch so kleine Lücke auf dem Weg zum Tor des Gegners. So musste Nationalkeeper René Adler neunmal hinter sich greifen. Eine Blamage. Eine Demütigung. Eine Demonstration bajuwarischer Stärke.

Wie arme Würstchen schlichen die Hamburger vom Platz. Und Bratwürstchen wollen sie ihren Fans auftischen, sie zum Grillen einladen, damit die Wunden beim Bier wieder verheilen. Dass die Bayern dabei gewissermaßen noch einmal gewinnen könnten, nimmt der HSV wahrscheinlich billigend in Kauf. FCB-Präsident Uli Hoeneß ist Wurstfabrikant.

Seinem Hamburger Präsidentenpendant Carl Edgar Jarchow sind dagegen die Würstchen im HSV-Trikot schwer auf den Magen geschlagen. Er kündigt harte Konsequenzen an. Gut möglich, dass den Profis ihre Minderleistung vom Samstag in nächster Zeit noch ein paarmal übel aufstößt. Red