Brennauer fährt nach Aufholjagd zu WM-Bronze

Richmond (dpa) - Lisa Brennauer ging aus dem Sattel und setzte mit letzter Kraft zum Sprint an. Zu einem erneuten WM-Triumph im Zeitfahren reichte es für die Allgäuerin aber trotz einer starken Aufholjagd nicht mehr.

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Immerhin reichte der Kraftakt für Bronze.

Die 27 Jahre alte Titelverteidigerin blieb bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften in Richmond nach 30 Kilometern 5,26 Sekunden hinter Siegerin Linda Melanie Villumsen aus Neuseeland. Dazwischen schob sich noch die Niederländerin Anna van der Breggen mit einem Rückstand von 2,54 Sekunden.

Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es bereits das vierte Edelmetall. Wenige Stunden zuvor hatte Leo Appelt Gold im Zeitfahren der Junioren geholt und die große Klasse im deutschen Nachwuchsbereich bestätigt. Erst am Montag waren Maximilian Schachmann und Lennard Kämna, der Vorgänger von Appelt, im U23-Rennen zu Silber und Bronze gefahren. Der Höhepunkt soll am Mittwoch folgen, wenn Tony Martin als hoher Favorit seinen vierten WM-Titel einfahren und mit Rekordgewinner Fabian Cancellara gleichziehen will.

Gold hatte auch Brennauer angepeilt. War sie im vergangenen Jahr in Ponferrada noch völlig überraschend Weltmeisterin geworden, zählte sie in diesem Jahr zu den Top-Favoriten. Mit acht Saisonsiegen, darunter zwei im Zeitfahren, war sie nach Richmond gereist. Und in den USA ging ihre Erfolgsserie weiter, im Mannschaftszeitfahren wiederholte sie mit ihrem Team Velocio-SRAM den Sieg aus dem Vorjahr.

Als letzte Fahrerin ging Brennauer auf die Strecke und ließ es zunächst langsam angehen. Bei der ersten Zwischenzeit fuhr sie die achtbeste Zeit. Zwischenzeitlich lag sie bereits 28 Sekunden hinter Villumsen, ehe sie Sekunde um Sekunde aufholte. Bei der vorletzten Zwischenzeit war sie bereits Dritte. Zu mehr sollte es aber nicht mehr reichen.

Eine ordentliche Leistung zeigte Trixi Worrack (Bad Doberan) in 41:49 Minuten als Zehnte. Die deutsche Meisterin Mieke Kröger (Bielefeld/42:50) wurde 19., Corinna Lechner (Cottbus/44:26) landete auf Platz 33.

Bei den Junioren fuhr Appelt einen überlegenen Sieg heraus. Der 18-Jährige aus Hannover benötigte über die 30-Kilometer-Distanz 37:45 Minuten und war damit 17 Sekunden schneller als der US-Amerikaner Adrien Costa. Auf Platz drei fuhr Costas Teamkollege Brandon McNulty mit einem Rückstand von 59 Sekunden. Im vergangenen Jahr hatte Kämna bei der WM in Ponferrada triumphiert.

Am Mittwoch greift dann Martin nach seinem vierten WM-Titel. „Ich will auf jeden Fall die Goldmedaille holen und das WM-Trikot zurück“, sagte Martin vor der 53 Kilometer langen Herausforderung. Ein Selbstläufer sei es aber nicht, auch wenn Vorjahressieger Bradley Wiggins und der viermalige Champion Fabian Cancellara nicht dabei sind. Als Hauptkonkurrenten machte er Rohan Dennis, Tom Dumoulin und Taylor Phinney aus. Der Australier Dennis, der Martin schon bei der Tour de France besiegt hatte, war zum Auftakt am Sonntag mit seinem BMC-Team zu WM-Gold gefahren.