Dagmar Freitag kritisiert Contador-Freispruch
München (dpa) - Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Dagmar Freitag, hat den Doping-Freispruch für den dreifachen Tour-de-France-Sieger Alberto Contador scharf kritisiert.
„Wenn dieses Urteil Schule macht, ist der Anti-Doping-Kampf am Ende“, sagte Freitag dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Der Freispruch sei „eine Katastrophe, weil er klar das Prinzip verletzt, dass jeder Sportler selbst für das verantwortlich ist, was sich in seinem Körper befindet.“
Der spanische Radsportverband RFEC hatte die Sperre Contadors aufgehoben, obwohl bei dem 28-jährigen Spanier im August Spuren der verbotenen Substanz Clenbuterol gefunden worden waren. Das Mittel wird illegalerweise auch in der Kälbermast eingesetzt. Der Radprofi des Teams Saxo Bank-Sunguard gab an, die erhöhten Werte seien auf ein verseuchtes Stück spanisches Rindfleisch zurückzuführen, das er während der Tour gegessen haben will.
Der Welt-Radsportverband UCI und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA haben 30 Tage Zeit, das RFEC-Urteil vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS anzufechten. Unmittelbar nach dem fragwürdigen Freispruch startete Contador bei der Algarve-Rundfahrt.