Dopingjäger: Rasmussen-Aussagen „bahnbrechend“
Kopenhagen (dpa) - Dänische Antidoping-Stellen stufen die Aussagen des Radprofis Michael Rasmussen über Kollegen und Hintermänner als „bahnbrechend“ für die Enthüllung von Dopingstrukturen ein.
Nach einer Pressekonferenz des 38-Jährigen mit einem öffentlichen Doping-Eingeständnis bestätigte die Chefin von Anti Doping Danmark (ADD), Lone Hansen, in Kopenhagen ausführliche Verhöre mit Rasmussen, an denen auch die US-Anti-Doping-Agentur USADA, die Weltagentur WADA und niederländische Stellen beteiligt gewesen seien.
Hansen sagte: „Rasmussen hat uns Einsicht in diese sonst geheime Seite des Radsports gegeben.“ Weil die Angaben über Beteiligung anderer an Doping „von substanziellem Wert“ gewesen seien, habe der Ex-Profi die Bedingungen für die Herabsetzung der fälligen Sperre von acht auf zwei Jahren erfüllt. „Wir sind froh, dass Rasmussen nicht dem Beispiel von Lance Armstrong gefolgt ist.“ Dieser hatte Doping eingeräumt, zu Strukturen und Mittätern bislang aber geschwiegen.
Den konkreten Inhalt von Rasmussens Aussagen wolle man erst nach genauer Prüfung veröffentlichen, hieß es. Der Däne hat eigenes Doping von 1998 bis 2010 zugegeben. 2007 hatte er kurz vor dem Sieg bei der Tour gestanden, ehe er wegen Dopingverdachts ausgeschlossen wurde.