EM-Medaillenboom: Sprinterin Vogel holt Einzel-Titel
Apeldoorn (dpa) - Der Olympiasiegerin stand die Freude ins Gesicht geschrieben. „So gefällt mir das. Gefeiert wird aber erst später“, sagte Kristina Vogel nach ihrem Erfolg im Rad-Sprint bei den Europameisterschaften in Apeldoorn.
Nach zahlreichen Siegen im Juniorenbereich sowie Olympia-Gold und zwei WM-Erfolgen im Teamsprint holte sich die Erfurterin ihren ersten internationalen Einzeltitel in der Elite. „Kristina ist sehr konzentriert und selbstsicher gefahren“, lobte Bundestrainer Detlef Uibel seine Vorzeige-Athletin nach dem 2:0 gegen Lokalmatadorin Elis Ligtlee aus den Niederlanden.
Tags zuvor im Teamsprint der Frauen hatte Vogel mit ihrer Teamkollegin Miriam Welte mit Silber vorlieb nehmen müssen. „Das Ergebnis ist mehr als erfreulich, da Welte vor der WM verletzt war und kaum trainieren konnte“, sagte Uibel. Im Finale hatte die 26-Jährige zudem Pech. Nach einem Fehlstart kam Welte im zweiten Versuch schlecht aus der Startmaschine und hatte großen Rückstand. „Ich bin froh, dass ich trotz Verletzung am Knie überhaupt starten konnte“, sagte Miriam Welte und war deshalb erleichtert über die Silbermedaille.
Auch die deutschen Männer hatten Grund zur Freude. „Ich denke, das war ein sehr schöner Start in die Saison“, sagte der Cottbuser Maximilian Levy, nachdem er kurz zuvor mit René Enders (Erfurt) und Robert Förstemann (Gera) zum vierten Mal in Serie für Deutschland den Titel im Teamsprint gewonnen hatte. Trotz umformierter Mannschaft waren die Mitfavoriten im Dauerduell mit Frankreich wieder einmal nicht zu schlagen und holten wie bei der WM im Februar Gold.
Im Sprint der Männer ließ Förstemann mit Silber sein zweites Edelmetall folgen. Im Finale unterlag der 27-Jährige dem russischen Vize-Weltmeister und Titelverteidiger Denis Dmitrijew. Doch es war sogar mehr drin. Nach einer Disqualifikation wegen Verlassens der Fahrlinie wurde der Wahl-Berliner im ersten Lauf disqualifiziert, kam danach aus dem Konzept. „Alles in allem war das ein sehr guter Auftritt trotz kleinerer Flüchtigkeitsfehler im Finale“, sagte Bundestrainer Uibel.
Nach zuletzt einigen Lichtblicken mit besseren Platzierungen und Zeiten erlebte der deutsche Männer-Vierer mit Platz 13 in 4:13,755 Minuten einen Fehlstart in die Saison und weckte Erinnerungen an die schwachen Ergebnisse in der Olympia-Qualifikation 2008 und 2012. Der neu formierte Frauen-Vierer hatte als Achter ebenfalls nichts mit der Entscheidung zu tun.