Gold-Garanten des Pferdesports verlängeren bis 2020
Warendorf (dpa) - Die Gold-Garanten machen bis zu den Olympischen Spielen 2020 weiter. Hans Melzer und Chris Bartle haben sich mit dem Verband (FN) vorzeitig auf eine Verlängerung ihrer Verträge als Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter geeinigt.
„Wir haben das Glück, mit diesem Gespann bis 2020 weitermachen zu können“, bestätigte FN-Sportchef Dennis Peiler der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wissen, wie wichtig die beiden für die Vielseitigkeit sind.“ Melzer/Bartle sind derzeit das erfolgreichste Trainer-Duo des deutschen Sports.
Mit den beiden Coaches haben sich die deutschen Reiter zum Schrecken der Konkurrenz entwickelt. Doppel-Gold feierten die deutschen Vielseitigkeitsreiter bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012, bei der Weltmeisterschaft 2014 sowie bei den Europameisterschaften 2011, 2013 und 2015. Solch eine Serie gab es noch nie.
Der Verband ist glücklich, denn „altersbedingt hätten sie auch nach Rio in den Ruhestand gehen können“, sagte Peiler: „Sie sind ja dann über die Grenze hinaus.“ Der 64 Jahre alte Melzer und der ein Jahr jüngere Bartle wollen aber weitermachen. „Wir sind noch heiß“, versicherte Melzer: „Wir sind motiviert und nicht abgenutzt.“
Die Verträge sind noch nicht unterschrieben, doch das gilt als Formsache. Offiziell laufen die Kontrakte über das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR), das Bundes-Innenministerium zahlt kräftig dazu.
Der Niedersachse aus Salzhausen und der Brite aus Harrogate hatten 2001 die Nachfolge von Martin Plewa angetreten und zunächst ein Desaster erlebt: Bei der WM 2002 in Jerez de la Frontera beendete kein einziger deutscher Reiter den Wettkampf.
Das emotionalste Erlebnis hatte das Duo 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen: Der Internationale Sportgerichtshof CAS kassierte wegen eines Reitfehlers von Bettina Hoy das doppelte Gold noch vor Ort wieder ein. Dieser Verlust war lange eine Triebfeder des Ehrgeizes.
Dass das Duo weiter zusammenarbeitet, ist nicht selbstverständlich. Die Briten wollten Bartle schon nach dem erneuten Doppel-Gold bei den Spielen in London verpflichten. „Die haben damals echt an Chris rumgebaggert“, berichtete Melzer. Bartle verlängerte trotz des intensiven Werbens seiner Landsleute zunächst bis 2016 - und jetzt sogar bis 2020.
Der Brite ist in erster Linie für das Training zuständig, der Deutsche für Planung, Organisation und die Medienarbeit. „Es gibt keine Schnittpunkte, bei denen es kollidiert“, sagt Melzer: „Das ist ein sehr gutes Teamwork.“
Bei den Trainern für Dressur und Springen ist der Verband noch nicht soweit. „Da ist die Situation noch offen“, sagte Peiler: „Die Gespräche müssen noch geführt werden.“ Die Verträge laufen nach den Olympischen Spielen in Rio aus.
Das Trainer-Duo der Springreiter besteht seit 2009 aus Otto Becker und Heinrich Hermann Engemann. Für die Dressur sind seit Oktober 2012 Bundestrainerin Monica Theodorescu sowie die Disziplintrainer Jürgen Koschel und Jonny Hilberath zuständig.