Koffein im Futter: Verfahren gegen Auffahrt eingestellt
Warendorf (dpa) - Vielseitigkeitsreiterin Sandra Auffarth kann trotz einer positiven Medikationskontrolle weiterhin auf ihre Olympia-Teilnahme hoffen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat ein Verfahren gegen die EM-Zweite aus dem niedersächsischen Ganderkesee eingestellt.
Die Reiterin konnte mit Hilfe einer Analyse nachweisen, dass die verbotene Substanz Koffein durch verunreinigtes Futtermittel in den Körper ihres Nachwuchspferdes Campus gelangt ist. Das Koffein war bei einer Kontrolle nach einem Turnier am 11. April in Luhmühlen entdeckt worden. Koffein steht bei der FN auf der Verbotsliste, der Internationale Verband (FEI) zählt es hingegen nicht zu den unerlaubten Substanzen. „Koffein kann ein Pferd etwas wacher machen“, erklärte FN-Sprecherin Susanne Hennig.
„Es war zunächst ein großer Schock, aber mir war schnell klar, dass die Ursache für die positive Probe im Futter zu suchen ist“, erklärte Auffahrt am Freitag in einer FN-Mitteilung. Der Verband hatte unmittelbar nach dem Vorfall ein Verfahren wegen unerlaubter Medikation eingeleitet, die Team-Europameisterin wurde aber nicht suspendiert. Das bestätigte die FN auf Anfrage. Auffahrt, die mit ihrem Spitzenpferd Opgun Louvo einen Platz im Olympia-Team so gut wie sicher hat, nahm deshalb am vorigen Wochenende auch an den deutschen Meisterschaften in Luhmühlen teil.
Auffahrt hatte unmittelbar nach Bekanntgabe des Ergebnisses am 22. Mai eine Probe des bei ihr verfütterten Futtermittels zur Analyse an das Institut für Biochemie an der Deutsche Sporthochschule Köln geschickt. Bei der Untersuchung wurde Koffein im Futter nachgewiesen. Eine von der Herstellerfirma beantragte Kontrollprobe bestätigte nach Verbandsangaben das Ergebnis. Aufgrund der nachgewiesenen Futtermittelkontamination stellte die FN-Disziplinarkommission das Verfahren gegen die Reiterin wegen fehlenden Verschuldens ein.
Die 25-Jährige reagierte erleichtert: „Ich bin sehr glücklich, dass die Laboranalysen eindeutige Ergebnisse gebracht haben. Jetzt kann ich mich unbeschwert auf die Olympischen Spiele konzentrieren.“