Sieg beim Großen Preis Wulschner reitet in Wiesbaden zum Sieg-Auto

Wiesbaden (dpa) - Springreiter Holger Wulschner kann sich ein neues Auto in die Garage stellen. Der 53-Jährige aus Groß-Viegeln gewann am Pfingstmontag zum ersten Mal in seiner Karriere den Großen Preis von Wiesbaden und erhielt dafür einen 28 000 Euro teuren Neuwagen.

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Mit seinem Pferd Catch Me war Wulschner in der entscheidenden Runde fehlerfrei und fast eine Sekunde schneller als der zweitplatzierte Philip Rüping aus Mühlen mit Messenger. Rang drei ging an Lillie Keenan aus den USA mit Super Sox. Vorjahressieger Patrick Stühlmeyer aus Osnabrück wurde mit Lacan Fünfter. Insgesamt war das Springen mit 72 000 Euro dotiert.

Am Sonntag hatte Felix Haßmann allen Grund zum Strahlen, er gewann mit seinem Pferd Quali Quanti nach einem rasanten Stechen den Preis von Hessen. „Das hat heute echt Spaß mit ihm gemacht“, sagte der kleine Bruder des früheren Championatsreiters Toni Haßmann. Zweiter wurde Guido Klatte aus Lastrup mit Corisanto vor Mannschafts-Weltmeisterin Meredith Michaels-Beerbaum aus Thedinghausen mit Samurai.

Sorgenfalten gab es dagegen bei Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke: Sie muss um die sportliche Zukunft ihres Top-Pferdes Escada bangen. Die 13-jährige Stute verletzte sich beim Geländeritt am Bein. Wegen einer Bänderverletzung am selben Bein hatte sie im Vorjahr nicht bei den Olympischen Spielen in Rio starten können.

„Wir werden das am Dienstag zu Hause mit dem Tierarzt abklären“, sagte die zweimalige Team-Olympiasiegerin Klimke. „Aber wir wollen kein Risiko eingehen. Wenn Escada nicht wieder absolut fit werden sollte, werden wir auf jeden Fall im Sinne des Pferdes entscheiden und sie nicht mehr in den Sport zurückbringen.“

Im Dressurviereck dominierten in Wiesbaden die beiden Championatsreiter Isabell Werth und Sönke Rothenberger. Sie gewannen an dem Wochenende die wichtigsten Prüfungen. Werth ging in der Kür an den Start, der 22-jährige Rothenberger im Special. „Es ist einfach ein wunderbarer Abend“, schwärmte Werth, nachdem sie zum siebten Mal und damit so häufig wie kein anderer Reiter die Kür gewonnen hatte.

Die mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin aus Rheinberg hatte ihren bewährten Don Johnson mitgebracht. Sie wurde als einzige Starterin mit einer Note über 80 Prozent bewertet. Eigentlich hatte auch der in Bad Homburg lebende Rothenberger in der Kür starten wollen. Die Uni machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung. Während in Wiesbaden die Qualifikation zur Kür lief, saß er in einem Hörsaal in Frankfurt in einer Prüfung. So startete er am Montag im Special und siegte mit seinem 18-jährigen Wallach Favourit.