Russland: Forderung nach Ausschluss politisch motiviert

Moskau (dpa) - Russland hat die jüngste Forderung der amerikanischen und kanadischen Anti-Doping-Agentur nach einem kompletten Olympia-Ausschluss als politisch motiviert kritisiert.

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„Das gleicht den Wirtschaftssanktionen (in der Ukraine-Krise), die aufgrund unbestätigter Tatsachen gegen uns verhängt wurden“, sagte der Chef des Sportausschusses im Parlament, Dmitri Swischtschjow, am Sonntag.

„Doping ist nur ein Vorwand, um Konkurrenten auszustechen. Anstifter sind wohl die USA“, sagte der Abgeordnete. Der ranghohe russische Sportfunktionär Wladimir Lukin nannte die Forderung „eine Erklärung von Privatpersonen“. Es handele sich um unbewiesene Behauptungen.

Sportminister Witali Mutko bezeichnete Vorwürfe eines Staatsdopings in Russland als „sinnlos“. Immer noch habe der in die USA ausgereiste Ex-Anti-Doping-Chef Grigori Rodschenkow keine Beweise für die Behauptung vorgelegt, es gebe ein staatlich gelenktes Dopingprogramm.

Mutko räumte grundsätzlich den Gebrauch unerlaubter Präparate in Russland ein. Dies gebe es aber auch in anderen Staaten. „In Kenia wurden in einem Skandal viele Olympiasieger disqualifiziert, und schauen Sie in die USA: Der siebenfache Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong hat gedopt, und niemand schuf eine Kommission, um das Land auszuschließen“, sagte Mutko der Agentur Interfax zufolge.