Schwimmen: Paul Biedermann greift nach Auszeit wieder an
Der Weltrekordler macht bis 2016 weiter. Heute geht er in Wuppertal an den Start.
Wuppertal. Dem an Stars armen deutschen Schwimmsport bleibt nach dem Rücktritt von Britta Steffen zumindest ein Aushängeschild erhalten: Ihr Freund Paul Biedermann, der immer noch die Weltrekorde über 200 und 400 Meter Freistil hält, kündigte Freitag zum Auftakt der Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal an, dass er noch bis 2016 voll auf die Karte Schwimmsport setzen will.
„Ich habe das Gefühl, ich bin damit noch nicht fertig“, sagte der 27-Jährige, der nach einer verschleppten Viruserkrankung im Sommer eine Auszeit vom Leistungssport genommen hatte. „Ich habe die neuen Freiheiten während dieser Zeit genossen, ziemlich schnell kam aber die Frage auf, ob es das mit dem Sport gewesen sein soll. Die Antwort lautete für mich eindeutig nein“, sagte Biedermann.
Die Frage nach seinen beruflichen Plänen nach der Schwimmkarriere konterte er mit Humor: „Ich hoffe, ich muss nicht ins Dschungel-Camp. Ich bin sehr gewillt, einen normalen Berufsweg einzuschlagen.“
Seit einigen Wochen hat Biedermann wieder das Training aufgenommen. Wuppertal, wo er heute über 200 und am Sonntag über 400 Meter Freistil antritt, soll eine erste Standortbestimmung sein. „Ich gehe ohne Erwartungen in den Wettkampf, aber jeder, der mich hier schlägt, motiviert mich, noch härter zu arbeiten“, sagte er.
Nach den Meisterschaften will er sich voll auf die Vorbereitung zur Europameisterschaft in acht Monaten in Berlin konzentrieren und die Kurzbahn-EM Mitte Dezember in Dänemark in jedem Fall auslassen. Die Kurzbahn-DM in Wuppertal ist dafür der Qualifikationswettkampf. gh