Mario Götze — der Herzensbrecher
Morgen kehrt er mit den Bayern zu seiner alten Liebe Dortmund zurück.
Dortmund. Dortmund war voller Stolz um diesen Fußballer und beneidet von allen. Zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg feierte Mario Götze mit der Borussia, um dann — ohne Vorwarnung — die ganze Stadt in einen kollektiven Albtraum zu versetzen. Seit diesem Sommer ist der 21-Jährige nur noch Ex-Borusse und Angestellter des FC Bayern.
Als Roter kehrt er morgen vor dem Bundesliga-Gipfel in die alte Heimat zurück. Wenn er denn spielt, könnte es ein Spießrutenlauf werden; trotz der intensiven Bemühungen des Vorstands um Normalität. Denn Dortmunds Fans der berühmten Südtribüne, die Wand, mag ihn nicht mehr. Götze, so sagen viele, sei ein Verräter.
Die Bombe seines Wechsels platzte ausgerechnet vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Real Madrid. Damals hielten die Fans die Füße weitestgehend still, Trainer Jürgen Klopp hatte sie eindringlich darum gebeten. Morgen könnte es für Götze einen deutlich unangenehmeren Empfang geben. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bat unter der Woche um Fairness. Mario, so sagte der BVB-Boss, habe sich im Zuge des Wechsels absolut korrekt verhalten.
Tatsächlich war der Transfer nur möglich, weil sich die BVB-Verantwortlichen auf eine Vertragsklausel eingelassen hatten. Für 37 Millionen Euro Ablöse durfte Götze gehen. Die Bayern wussten von dieser Tatsache, buhlten um den Spieler, und der segnete den Deal ab. Und so endete die Romanze zwischen Götze und der Wand jäh und in Moll. Götze wird sich durchbeißen müssen. Auch morgen. Dem „Kicker“ hat er gesagt: „Die Rückkehr nach Dortmund wird einer der schwersten Momente meiner Karriere.“