Segel-Nationalteam trotzt in Kiel dem Dauerregen
Kiel (dpa) - Die deutsche Segelnationalmannschaft ist in die 117. Kieler Woche gestartet. Nach zwei von fünf Regattatagen auf der Kieler Förde hat die Flotte des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) in zehn olympischen und einer paralympischen Disziplin 25 Top-Ten-Platzierungen erobert.
Zu den Erfolgreichen zählen der Sonthofener Philipp Buhl und der Lübecker Simon Grotelüschen, die im Feld der 102 Laser-Segler nach fünf Wettfahrten auf den Plätzen zwei und drei liegen. Die beiden Trainingspartner sind Rivalen im Kampf um die Olympia-Fahrkarte. „Ich gehöre jetzt zu denen ganz vorne dazu“, sagte Grotelüschen.
Bei der nationalen Olympia-Ausscheidung im Starboot liegen nach vier Wettfahrten die Berliner Robert Stanjek/Frithjof Kleen mit 20 Punkten auf Platz fünf vor den Lübeckern Johannes Babendererde/Timo Jacobs (21 Punkte). Die Europameister Johannes Polgar/Markus Koy (Hamburg/24 Punkte) sind Siebte, die Rostocker Alex Schlonski/Mathias Bohn (30 Punkte) Achte. Wer nach der Kieler Woche vorne liegt, wird für die olympische Testregatta im August vor Weymouth nominiert.
Kritisch stellte Organisationsleiter Jobst Richter fest: „Uns fehlen in diesem Jahr in den olympischen Klassen etwa 150 Boote. Die enge Terminlage zu anderen Großveranstaltungen ist ein Grund dafür. Es haben aber auch Teams wie die holländische Nationalmannschaft wegen EHEC abgesagt.“
Der Weltseglerverband ISAF will die Stationen des Worldcups ab 2013 über alle Kontinente verteilen und nur noch eine in Europa zulassen. Zurzeit gibt es vier. Der Weltcup-Status der Kieler Woche ist damit gefährdet. „Wir werden uns dennoch bewerben, weil wir wissen, dass wir in diesem Circuit die Besten sind“, sagte Richter.