Sportausschuss-Vorsitzende Freitag: „Ein Unding“
Düsseldorf (dpa) - Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages wird voraussichtlich Anfang September auf einer Sondersitzung über die Enthüllungen über systematisches Doping in der Bundesrepublik beraten.
„Die SPD-Fraktion hat eine Sondersitzung schon beantragt. Am Montag werde ich die Obleute informieren und Bundestagspräsident Norbert Lammert offiziell um die Genehmigung bitten“, sagte die Sportausschussvorsitzende Dagmar Freitag der dpa.
Möglicherweise werde die Sitzung am 2./3. September stattfinden können, da dann der Bundestag ohnehin zu Haushaltsberatungen zusammenkomme. „Die FDP hat mir bereits telefonisch ihr Einverständnis mitgeteilt“, berichtete die SPD-Politikerin.
Dass die Parlamentarier über die Ergebnisse der Studie zur Doping-Vergangenheit der alten Bundesrepublik durch einen Beitrag der „Süddeutsche Zeitung“ informiert wurden, empört auch Freitag. „Natürlich ist das ein Unding“, meinte Freitag. Das Thema habe auf zwei Sportausschusssitzungen auf der Tagesordnung gestanden und zweimal sei auf Datenschutzprobleme verwiesen worden.
„Parlamentarier sind keine Bittsteller. Ich denke, wir haben ein Recht auf die verlangten Auskünfte“, erklärte Freitag. Schließlich zahle der Bund und damit der Steuerzahler für die Studie. „Ich schließe mich meinen Kollegen Gerster und Oppermann an, dass die Namen und Fakten auf den Tisch gehören“, sagte die Politikerin. „Was mich irritiert ist, dass der DOSB, Initiator des Projektes, scheinbar daran kein Interesse hat.“