Barthel gibt Fed-Cup-Debüt gegen Serbien
Stuttgart (dpa) - Angeführt von Spitzenspielerin Angelique Kerber und Debütantin Mona Barthel streben Deutschlands Tennis-Damen zurück in die Weltgruppe des Fed Cups.
Während Kerber als deutsche Nummer eins gesetzt war, gab Teamchefin Barbara Rittner der 22 Jahre alten Barthel für das Relegationsspiel gegen Serbien in Stuttgart am Wochenende den Vorzug vor Sabine Lisicki. Barthel wird das Duell am Samstag gegen die serbische Nummer eins Ana Ivanovic eröffnen, danach trifft Kerber auf die Weltranglisten-44. Bojana Jovanovski. Für das womöglich entscheidende Doppel am Sonntag berief Rittner Lisicki und Anna-Lena Grönefeld.
„Ich freue mich natürlich, dass ich spielen darf“, sagte Barthel. Für die erste Relegationspartie in Frankreich Anfang Februar hatte sie noch abgesagt und damit für Irritationen gesorgt. Doch nach einem klärenden Gespräch mit Rittner vor einigen Wochen in Miami und einer guten Trainingswoche in Stuttgart traut die Teamchefin dem Teamküken zu, dem Druck standzuhalten. „Mona wird das schon machen. Sie soll einfach so spielen wie im Training. Nach den ersten Bällen ist die Nervosität dann eh weg“, sagte Rittner.
Die Entscheidung pro Barthel und gegen Lisicki war der 39-Jährigen nicht leicht gefallen. „Alle sind sehr dicht beieinander. Am Ende waren es ein, zwei Kleinigkeiten, die ich weiß, andere aber nicht, die den Ausschlag gegeben haben“, sagte Rittner. Neben der guten Form von Barthel, in diesem Jahr bereits Siegerin beim Hallenturnier in Paris war, dürfte auch die positive Bilanz der Schleswig-Holsteinerin gegen Ivanovic eine Rolle gespielt haben.
Zuletzt bezwang Barthel die ehemalige Nummer eins der Welt vor rund einem Monat beim Masters-Turnier in Indian Wells, zudem setzte sie sich vor einem Jahr beim Stuttgarter Porsche-Grand-Prix gegen Ivanovic durch. „Das ist natürlich ein gutes Gefühl, mit dem man auf den Platz geht. Ich denke, das wird mir helfen“, sagte Barthel, die eine gewisse Nervosität aber nicht verbergen konnte. „Es ist auf jeden Fall eine andere Situation, wenn man für sein Team, für sein Land spielt.“
Den besonderen Druck im Fed Cup bekam bei der Niederlage gegen Australien vor einem Jahr an gleicher Stelle auch Kerber zu spüren. Gegen Samantha Stosur verlor sie in zwei Sätzen und leitete damit die Niederlage und den Abstieg ein. Doch dieses Mal fühlt sich die Kielerin auch wegen all ihrer Erfolge und Erfahrungen im vergangenen Jahr gerüstet. „Wir brennen auf das Fed-Cup-Wochenende“, sagte die Nummer sechs der Welt. Von ihr werden zwei Siege erwartet.
Schließlich will sich die deutsche Auswahl mit der Rückkehr in die Weltgruppe die Chance ermöglichen, 2014 endlich wieder um den Titel mitzuspielen. Dann möchte auch Andrea Petkovic wieder dabei sein. Dieses Mal muss sich die 25-Jährige mit der Rolle der Zuschauerin begnügen. „Ich werde aber auf der Tribüne Vollgas geben“, versprach die Darmstädterin.