Fed-Cup-Damen vor Relegation noch unbeschwert
Stuttgart (dpa) - Es wurde wie immer viel gelacht, wenn die deutschen Tennis-Damen zusammenkommen. Andrea Petkovic stimmte auf dem Podium sogar kurz einen „Bruno-Labbadia-Song“ an, stammt der Trainer des VfB Stuttgart doch wie sie aus Darmstadt.
Noch ist der Auswahl des Deutschen Tennis Bundes vor dem Relegationsspiel im Fed Cup gegen Serbien in Stuttgart am Wochenende der Druck nicht anzumerken. „Im Moment spüren wir das noch nicht, aber das kommt bestimmt, je näher das Wochenende rückt“, sagte Angelique Kerber in der Porsche-Arena.
Auf die deutsche Nummer eins wird es ganz besonders ankommen, soll der Wiederaufstieg in die Weltgruppe gelingen. Im vergangenen Jahr kam die Kielerin mit der Erwartungshaltung noch nicht zurecht, verlor in der Abstiegspartie gegen Australien ihr Einzel gegen Samantha Stosur in zwei Sätzen. Doch dieses Mal soll alles anders sein. „Ich denke, die Erfahrungen aus der Vergangenheit werden uns helfen“, sagte Kerber.
Wer neben der Weltranglisten-Sechsten gegen Serbien im Einzel spielt, wollte Teamchefin Barbara Rittner am Mittwoch noch nicht verraten. „Das werde ich kurzfristig entscheiden“, sagte die 39-Jährige. „Bisher trainieren alle gut. Die Stimmung ist super, ich habe keine Hiobsbotschaften zu vermelden. Das ist ganz ungewohnt“, meinte die 39-Jährige, die in der Vergangenheit immer wieder mit Absagen leben musste.
Für das Duell in der Porsche-Arena hatte Julia Görges wegen körperlicher Probleme passen müssen. Als zweite Einzelspielerin neben Kerber kommen daher Sabine Lisicki und Mona Barthel infrage, für das Doppel ist Anna-Lena Grönefeld gesetzt, wahrscheinlich an der Seite von Lisicki.
Petkovic wird gegen Serbien nicht spielen, auch wenn sie ihre leichte Wadenzerrung auskuriert hat. „Ich bin froh, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht zu einem Spiel angetreten bin, weil es ein bisschen gezwickt hat“, sagte die Darmstädterin, die beim WTA-Turnier in Charleston Anfang April auf ihr Achtelfinale gegen die Dänin Caroline Wozniacki verzichtet hatte.
Das Relegationsspiel kommt für sie dennoch zu früh, weshalb die einstige Nummer neun der Welt besonders entspannt ist. „Ich bin einfach froh, wieder beim Team zu sein, auch wenn ich offiziell nicht dazugehöre“, sagte Petkovic.
Wer am Ende definitiv das serbische Team bilden wird, werden die deutschen Tennis-Damen morgen erfahren. Dann läuft die Frist für eventuelle Nachnominierungen ab. Rittner will nicht ausschließen, dass die Serben doch noch die ehemalige Weltranglisten-Erste Jelena Jankovic aus dem Hut zaubern. Bislang wird das Gästeteam von Ana Ivanovic, ebenfalls schon Nummer eins der Welt, angeführt. Die Auslosung findet am Freitag statt, spätestens dann wird auch den deutschen Damen der Druck anzumerken sein.