Beflügelt in Paris: Ivanovic setzt Comeback-Story fort
Paris (dpa) - Ana Ivanovic erlebt in Paris einen unerwarteten Aufschwung. Erstmals seit sieben Jahren steht sie bei einem Grand-Slam-Turnier wieder im Halbfinale. Auch dank der Unterstützung von Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger.
Der Bayern-Profi gibt auf der Tribüne alles, wenn seine Freundin Ana auf dem Tennisplatz steht. Schweinsteiger ballt die Faust, klatscht Applaus, und nach dem Viertelfinalsieg der Serbin gegen Jelina Switolina aus der Ukraine machte er zusammen mit dem Rest des Ivanovic-Clans bei der Welle mit.
Dass ihre innige Umarmung in den Katakomben des Court Philippe Chatrier danach von den TV-Kameras eingefangen und vom Veranstalter kurz darauf via Twitter um die Welt geschickt wurde, dürfte den beiden zwar nicht unbedingt gefallen haben. Aber selbst davon lassen sich Ivanovic und Schweinsteiger in ihrem Glück derzeit nicht stören.
Auch wenn sich Ivanovic beharrlich weigert, etwas zu ihrem Privatleben zu sagen. „Es ist großartig, ein tolles Team mit positiven Menschen um sich zu haben“, lautet ihre Standard-Antwort auf entsprechende Fragen - wenn diese in den Presserunden denn überhaupt zugelassen werden.
Anders als vor ein paar Jahren sorgt Ivanovic nun auch sportlich wieder für positive Schlagzeilen. Sieben Jahre nach ihrem Triumph im Stade Roland Garros, dem bislang einzigen Grand-Slam-Titel ihrer Karriere, steht sie in Paris wieder im Halbfinale. „Ich weiß gar nicht, ob ich mich alt oder glücklich fühlen soll“, scherzte die 27-Jährige nach ihrem Viertelfinal-Erfolg.
Als sie 2008 unweit des Eiffelturms triumphierte, stand sie bereits mit 20 Jahren auf dem Höhepunkt ihrer Tennis-Karriere. Zwölf Wochen lang thronte sie danach an der Spitze der Weltrangliste, „ich dachte, ich kann alles erreichen“, erinnerte sie sich dieser Tage. Doch in den Jahren danach ging es bergab. 2009, 2012 und 2013 gewann sie nicht ein einziges Turnier, zwischenzeitlich purzelte sie im Ranking sogar aus den Top 50.
Erst 2014 ging es wieder bergauf, vier Titel und Platz fünf am Jahresende zeugen von einer starken Saison. Das neue Jahr hatte für Ivanovic zwar zunächst erneut ein paar Schwankungen zu bieten, in Paris trumpft sie jetzt aber ganz groß auf und trifft am Donnerstag die Tschechin Lucie Safarova. Erstmals seit ihrem Triumph 2008 steht Ivanovic bei einem Grand Slam wieder unter den besten Vier.
Auch dank Schweinsteiger. „Ana auf den Flügeln der Liebe“, schrieb die französische Sportzeitung „L'Equipe“ über das prominente Paar. Das Finale bei den Damen findet am Samstag statt, der Bayern-Profi muss frühestens am Sonntagabend bei der Nationalmannschaft sein. Es scheint einfach alles zu passen in diesen Tagen von Paris.