Davis-Cup-Teamchef: Kaum Talente mit Biss wie Haas
Berlin (dpa) - Davis-Cup-Teamchef Carsten Arriens vermisst bei vielen deutschen Tennis-Talenten den nötigen Biss und hat ihnen Routinier Tommy Haas als Vorbild empfohlen.
Er hoffe, dass sich viele vom 35-Jährigen inspirieren ließen, der als 13. der neuen Weltrangliste weiterhin die deutsche Nummer eins ist. Mehr Spieler mit einer ähnlichen Auffassung vom Profisport würden vor allem im Jugend- und Nachwuchsbereich fehlen, sagte Arriens der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Er nannte als Prototyp einen veranlagten jungen Spieler um Rang 400 in der Weltrangliste, der es aber „irgendwie nicht gebacken“ bekomme. „Ich spreche oft mit 18, 20 Jahre alten Spielern, und die begreifen das einfach nicht, die haben ganz viele Ausreden“, sagte Arriens. Letztlich sollte man allerdings mehr über die Trainer als die Spieler sprechen. Ein Nachwuchskonzept sei eine Kernaufgabe des Deutschen Tennis Bundes (DTB). „Inhaltlich steht das ja schon lange - das Einzige, was fehlt, ist das Budget“, sagte Arriens.
Haas empfahl er trotz aller Wertschätzung mehr Ruhe: „Er hat es immer noch nicht verstanden, dass auch er besser spielt, wenn er emotional ausgeglichener ist.“ Philipp Kohlschreiber sei in dieser Hinsicht „cooler und abgeklärter“.