Deutsche Tennis-Profis in Kalifornien erfolgreich

Indian Wells (dpa) - Die deutschen Tennisprofis laufen in der kalifornischen Wüste heiß: Nachdem die Qualifikanten Daniel Brands und Mischa Zverev zu Turnierbeginn beim ATP-Masters in Indian Wells den Sprung in die zweite Runde geschafft hatten, zogen Philipp Petzschner und Björn Phau nach.

Petzschner gewann gegen Dmitri Tursunow aus Russland (6:4, 6:4), Phau setzte sich gegen den Kolumbianer Alejandro Falla mit 7:6 (7:1), 6:2 durch. Lediglich Benjamin Becker sorgte mit seiner knappen Dreisatz-Niederlage (3:6, 6:3, 4:6) gegen den US-Amerikaner Bobby Reynolds für den ersten Fleck auf der bis dato weißen deutsche Weste.

Im Duell zweiter Qualifikanten zeigte Petzschner gegen Tursunow eine konzentrierte Leistung und konnte nach 1:38 Stunden jubeln. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa sprach der Bayreuther von „einem ganz guten Match. Ich habe im ersten Satz relativ souverän gespielt und im zweiten Durchgang ist mir dann gleich ein Break gelungen.“

Nachdem sich Petzschner in diesem Jahr bereits mit einigen Verletzungen herumärgern musste, plagen ihn jetzt Handgelenk-Probleme. Dennoch wolle er sein Bestes geben und das Möglichste herausholen, gab sich der 28-Jährige kämpferisch. Eine Topleistung wird in der zweiten Runde auch nötig sein, um gegen Kei Nishikori zu bestehen. Der Japaner ist Weltranglisten-16., somit 103 Plätze vor Petzschner.

Ende Februar hatte Nishikori das Hallenturnier in Memhpis gewonnen, auf dem Weg dorthin unter anderem den Kroaten Marin Cilic (Weltranglisten-12.) und Feliciano Lopez (Spanien) besiegt - „sehr gute Leute“, so Petzschner, der vor Ort war. Anschließend zog sich Nishikori jedoch in Delray Beach eine Verletzung der Bauchmuskulatur zu. Doch ob leicht angeschlagen oder nicht, Petzschner weiß, dass es gegen den 23-jährigen Rechtshänder „sehr schwer wird.“

Voller Selbstvertrauen ist Björn Phau. Bei den Australien Open war der 33 Jahre alte Routinier in der ersten Runde noch gegen die Nummer 551 der Welt, Somdev Devvarman aus Indien, völlig überfordert gewesen und in drei Sätzen ausgeschieden. Jetzt hingegen schickte er den Weltranglisten-59. Falla nach Hause und konnte somit seinen ersten Sieg in diesem Jahr auf der ATP-Tour bejubeln. „Ich bin froh, dass ich mein erstes Match nach langer Zeit gewonnen habe“, freute sich Phau. In Memphis und Delray Beach musste er sich noch jeweils in der ersten Runde geschlagen geben, „da ist es dann nicht einfach, wieder zurückzukommen und mal ein Match zu gewinnen“, meint der gebürtige Darmstädter.

Sein nächster Gegner ist Jeremy Chardy aus Frankreich, die aktuelle Nummer 25. Phau rangiert derzeit auf Position 121, ist aber trotzdem zuversichtlich. „Es ist sein Auftaktmatch, ich hingegen habe schon ein Spiel hinter mir, deshalb rechne ich mir schon Chancen aus.“ In den bisherigen Duellen der beiden steht es 1:1, das einzige Duell auf Hartplatz gewann 2010 in San Jose Björn Phau.