Fed Cup in Minsk Deutsches Team will Weißrussland ärgern - „Vieles möglich“

Minsk (dpa) - Außenseiter, na und? Auch ohne die gesamten Spitzenspielerinnen will das deutsche Fed-Cup-Team am Wochenende im Erstrunden-Duell in Weißrussland für eine Überraschung sorgen. „Wenn wir gut in die Partie finden, dann ist vieles möglich“, sagte der neue Coach Jens Gerlach zuversichtlich.

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Auch wenn der Nachfolger von Barbara Rittner in Minsk beim Vorjahresfinalisten auf Angelique Kerber, Julia Görges, Carina Witthöft, Laura Siegemund, Andrea Petkovic und Sabine Lisicki verzichten muss, sieht er sein Debüt nicht einfach nur als Reifeprozess für die unerfahrene Auswahl des Deutschen Tennis Bundes. „Wir wollen schon etwas erreichen und sind nicht nur zum Hände schütteln hier“, sagte der Schwabe.

Bei der Auslosung im schmucken Minsker Rathaus hatte Gerlach für die Gastgeber auf jeden Fall schon einmal eine Überraschung parat. Denn neben der deutschen Nummer eins Tatjana Maria nominierte der Coach in Antonia Lottner eine Debütantin für das zweite Einzel. Die 21-Jährige war erst nachträglich ins Team gerutscht, weil Witthöft wegen einer hartnäckigen Ohrenentzündung passen musste. Doch in den vergangenen Tagen überzeugte die Düsseldorferin Gerlach bei den Einheiten in der fast 10 000 Zuschauer fassenden Tschyschouka-Arena.

Dank ihrer unbekümmerten Art bekommt Lottner den Vorzug vor Anna-Lena Friedsam, die nach ihrer langwierigen Schulterverletzung noch nicht wieder vollkommen fit ist. „Für mich ist das eine große Ehre, dass ich für Deutschland spielen darf. Ich freue mich riesig“, sagte Lottner.

Die Rheinländerin trifft am Samstag im zweiten Einzel auf die ukrainische Nummer eins Alexandra Sasnowitsch. Zuvor spielt ab 12.00 Uhr (MEZ) Maria gegen Aryna Sabalenka. „Wenn wir es uns hätten aussuchen können, dann hätten wir es so genommen“, sagte Gerlach nach der Auslosung. „Wir haben mit Tatjana eine ganz erfahrene Spielerin gegen eine sehr junge Ukrainerin, von der viel erwartet wird. Da ist vieles drin.“

Allerdings geht Sabalenka als klare Favoritin in die Auftaktpartie. Die Nummer 63 der Weltrangliste stand in diesem Jahr bereits bei zwei Turnieren im Viertelfinale und gilt als einer der Stars der Zukunft. Noch klarer sind die Rollen im Duell Sasnowitsch gegen Lottner. Doch die DTB-Verantwortlichen um die am Donnerstag nachgereiste Rittner setzen darauf, dass die Gastgeberinnen mit der Bürde des Favoriten ihre Probleme haben. Zudem fehlt auch ihnen in Victoria Asarenka die eigentliche Nummer eins. „Wir wollen sie schon ein bisschen aufmischen“, kündigte Gerlach mutig an.