Djokovic krönt Tennis-Jahr mit Triumph gegen Federer
London (dpa) - Novak Djokovic hat sein beeindruckendes Tennis-Jahr 2015 mit dem Triumph bei den ATP World Tour Finals gekrönt.
Der serbische Weltranglisten-Erste besiegte im Endspiel von London den Schweizer Roger Federer mit 6:3, 6:4 und gewann beim Saisonabschluss der besten acht Spieler der Saison damit zum vierten Mal in Serie. Djokovic benötigte gerade einmal 80 Minuten für seinen Erfolg.
Nachdem Federer das Match mit einem Doppelfehler beendet hatte, lief Djokovic in seine Box, um seinen Trainer Boris Becker zu umarmen. Der dreimalige Wimbledonsieger feierte seinen 48. Geburtstag und war wie sein Schützling überglücklich.
„Danke an alle, die dieses Jahr so besonders gemacht haben“, sagte Djokovic in seiner Siegerrede. „Ich genieße jeden Moment auf dem Platz und weiß jeden Augenblick wirklich zu schätzen, nachdem ich als Kind so sehr davon geträumt habe.“ Federer, der im vergangenen Jahr zum Endspiel gegen Djokovic verletzungsbedingt nicht hatte antreten können, zeigte sich als fairer Verlierer. „Wie so oft in diesem Jahr hatte es Novak heute einfach verdient.“
Djokovic demonstrierte in der britischen Hauptstadt noch einmal, dass er derzeit der mit Abstand beste Tennisspieler der Welt ist. Der 28-Jährige gewann 2015 auch die Grand-Slam-Titel in Melbourne, Wimbledon und New York. Lediglich in Paris musste er sich im Endspiel dem Schweizer Stanislas Wawrinka geschlagen geben. Insgesamt war es sein elfter Titel in dieser Saison.
Im Halbfinale von London hatte Djokovic den Spanier Rafael Nadal besiegt, Federer hatte seinen Landsmann Wawrinka bezwungen. Mit dem Erfolg im Endspiel nahm Djokovic zugleich Revanche für seine Niederlage gegen Federer in der Gruppenphase. Dort hatte sich der Rekord-Grand-Slam-Turnier-Sieger etwas überraschend in zwei Sätzen durchgesetzt. In der Bilanz steht es zwischen den beiden Ausnahmekönnern jetzt 22:22.
Djokovic war in einem insgesamt einseitigen Finale von Beginn an Herr auf dem Court. Im ersten Satz nahm er Federer zum 2:1 erstmals das Service ab. Mit dem zweiten Break sicherte er sich nach 39 Minuten den ersten Durchgang.
Im zweiten Abschnitt leitete Federer etwas mehr Gegenwehr und hielt die Partie bis zum 4:5 aus seiner Sicht offen. Doch als Federer dann bei seinem Aufschlag etwas wackelte, schlug Djokovic eiskalt zu. Zum Ende des Jahres nahm der große Dominator der Szene noch einmal ein Preisgeld von etwas mehr als zwei Millionen Dollar mit nach Hause.
In der Doppelkonkurrenz sicherten sich die Wimbledonsieger Jean-Julien Rojer und Horia Tecau den Titel. Das Duo aus den Niederlanden und Rumänien löste damit auch die Brüder Bob und Mike Bryant auf Platz eins der Weltrangliste ab.