DTB-Damen peilen mit Kerber den Wiederaufstieg an

Stuttgart (dpa) - Angelique Kerber gibt sich im Vorfeld des Fed-Cup-Duells mit Serbien noch zurückhaltend. Doch auf die deutsche Nummer eins wird es in Stuttgart ganz besonders ankommen. Nach Problemen zu Beginn des Jahres sieht sich die Kielerin inzwischen auf einem guten Weg.

Die Rolle der Anführerin überließ Kerber gerne ihrer Kollegin Andrea Petkovic. Obwohl offiziell nicht im Team, gab die Darmstädterin beim ersten Presse-Auftritt der deutschen Mannschaft vor dem Fed-Cup-Relegationsspiel gegen Serbien in Stuttgart an diesem Wochenende den Ton an. Kerber saß eher zurückhaltend daneben, dabei wird es auf die 25-Jährige in der Porsche-Arena ganz besonders ankommen. Die Kielerin führt die deutsche Auswahl in der so wichtigen Begegnung als Nummer eins an, was sie sehr stolz macht.

„Es ist natürlich ein tolles Gefühl, als Nummer eins an den Start zu gehen! Der Fed Cup ist sehr wichtig für mich, da ich es super finde, mein Land zu repräsentieren“, sagte Kerber im Interview der Nachrichtenagentur dpa. Im vergangenen Jahr hatte sie schon einmal die Rolle der Führungsspielerin inne, scheiterte gegen Australien aber auch an ihren Nerven. Die Zweisatz-Niederlage im Spitzeneinzel gegen Samantha Stosur leitete damals die Niederlage und den Abstieg ein.

Doch das ist abgehakt, dieses Mal soll es mit einem Sieg und der ersehnten Rückkehr in die Weltgruppe klappen. „Weil wir auf das Fed-Cup-Wochenende brennen und etwas aus dem letzten Jahr gutzumachen haben“, begründete Kerber ihren Optimismus vor dem ersten Einzel an diesem Samstag.

Teamchefin Barbara Rittner ist froh, dass die Nummer sechs der Welt rechtzeitig wieder fit geworden ist. Im ersten Relegationsspiel in Frankreich hatte Kerber Anfang Februar wegen Rückenbeschwerden noch passen müssen. „So etwas ist eine langwierige Geschichte und ab und an zwickt es schon noch. Und sicherlich habe ich es auch noch im Hinterkopf“, gestand Kerber. „Aber es wird immer besser, ich fühle mich gut.“

Eine Überlastung der Wirbelsäule und der Bandscheiben hatte der zweifachen Turniersiegerin bei den Australian Open in Melbourne so sehr zu schaffen gemacht, dass sie im Achtelfinale ausschied. Gut zwei Wochen musste sie danach pausieren, bei ihrem Comeback in Doha und danach in Dubai verlor sie ihre Auftaktpartien jeweils in zwei Sätzen.

Etwas unruhig wurde sie danach schon. „Ich glaube aber, es ist normal, dass man nach so einer Verletzung ein wenig Zeit braucht. Und die musste ich mir auch nehmen“, sagte Kerber im Rückblick. Inzwischen stimmen die Ergebnisse aber wieder, in Indian Wells zog sie ins Halbfinale ein, im mexikanischen Monterrey stand sie sogar im Finale. „Ich habe aber sicherlich noch Luft nach oben“, meinte die Linkshänderin. Das deutsche Team ist auf eine weiter formverbesserte Kerber angewiesen, lautet das Fernziel doch nach wie vor Fed-Cup-Sieg. Für Kerber käme das einem Grand-Slam-Titel im Einzel gleich, „beides würde mir sehr, sehr viel bedeuten.“