DTB-Team mit Kohlschreiber und Struff gegen Frankreich
Frankfurt/Main (dpa) - Rückkehrer Philipp Kohlschreiber und Debütant Jan-Lennard Struff sollen das deutsche Davis-Cup-Team im Duell mit Vorjahresfinalist Frankreich zum Erfolg führen.
Der neue Teamchef Michael Kohlmann nominierte das Duo in Frankfurt am Main für die Erstrundenpartie am Wochenende. Struff erhielt etwas überraschend den Vorzug vor Benjamin Becker, der in der Weltrangliste 35 Plätze besser notiert ist.
„Es war eine ganz, ganz enge Entscheidung zwischen Struff und Becker“, sagte Kohlmann nach der Auslosung. „Am Ende habe ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen.“ Struff eröffnet die Begegnung in der Fraport Arena am Freitag gegen den französischen Spitzenspieler Gilles Simon. Danach treffen Kohlschreiber und Gael Monfils aufeinander. Für das Doppel am Samstag sind bislang André Begemann und Becker vorgesehen. Der französische Kapitän Arnaud Clément berief Julien Benneteau und Nicolas Mahut.
Ein Jahr nach dem Eklat von Frankfurt wird es an gleicher Stelle vor allem auf Kohlschreiber ankommen. Der Einsatz des Augsburgers stand lange Zeit aber auf der Kippe. In der vergangenen Woche hatte der 31-Jährige für das Turnier in Dubai wegen Fiebers absagen müssen. Noch immer hat er mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Am Dienstag schleppte sich der Bayer noch deutlich geschwächt durchs Training. Nach zwei weiteren Einheiten am Mittwoch gab die Nummer 28 der Welt aber Grünes Licht.
„Es ist von Tag zu Tag besser geworden“, sagte Kohlschreiber. „Ich bin bereit.“ Dass ihn die Fans wegen der Vorkommnisse im vergangenen Jahr auspfeifen könnten, glaubt er nicht. „Ich habe an Frankfurt eigentlich gute Erinnerungen“, sagte Kohlschreiber, der 2014 im Mittelpunkt der Streitigkeiten stand. Im Erstrundenspiel gegen Spanien hatten es sowohl Kohlschreiber als auch Tommy Haas und Florian Mayer abgelehnt, beim Stand von 3:0 zum bedeutungslosen letzten Einzel anzutreten. „Ich hoffe, dass die Fans mir verzeihen“, sagte Kohlschreiber bei ran.de.
Gegen die starken Franzosen gilt das deutsche Team als klarer Außenseiter, obwohl die Gäste in Jo-Wilfried Tsonga und Richard Gasquet auf zwei ihrer Topspieler verzichten müssen. Der letzte deutsche Sieg gegen Frankreich datiert aus dem Jahr 1938, im vorigen Jahr gab es im Viertelfinale auswärts ein knappes 2:3.
„Wir hoffen auf ein sehr gutes Wochenende, das wir auch brauchen, wenn wir Frankreich schlagen wollen“, sagte Kohlschreiber. Dass die Nummer eins erst im zweiten Spiel ran muss, kommt dem deutschen Team gelegen. „Ich freue mich, dass ich sofort ran darf“, sagte Struff, der bei seinen bisherigen beiden Nominierungen nicht zum Einsatz gekommen war.