Federer kritisiert Becker: „Wirklich keine Ahnung“
Halle/Westfalen (dpa) - Roger Federer hat in ungewohnt scharfen Worten die Aussagen von Boris Becker über sein Verhältnis zu Novak Djokovic kritisiert.
„Ich finde solche Kommentare unnötig. Becker kann doch nicht wissen, ob ich ein Problem mit Djokovic habe“, sagte der 33 Jahre alte Tennisprofi aus der Schweiz beim Rasenturnier in Halle/Westfalen in einem Interview der „Berner Zeitung“.
Djokovic-Trainer Becker soll laut englischen Medienberichten zuletzt angedeutet haben, dass das Verhältnis zwischen seinem Schützling Djokovic und Federer nicht gut sei. „Es ist immer gefährlich, wenn du viel redest: Manchmal sagst du Dinge, die du nicht sagen solltest. Auch ich muss in dieser Hinsicht aufpassen“, sagte Federer, schränkte aber ein: „Allerdings weiß ich nicht genau, was er wirklich gesagt hatte, zumal er danach auf Twitter einen halben Rückzieher machte.“
In dem Kurznachrichtendienst sprach Becker zuletzt von „Lügen“ und falsch wiedergegeben Zitaten. In seinem neuen Buch thematisiert Becker aber auch das Image Federers und dass es nicht möglich sei, von allen gemocht zu werden. Auf die Frage, ob er sich oft verstellen müsse, um seine wahren Gefühle zu verstecken, sagte Federer: „Ach, Becker hat wirklich keine Ahnung. Eigentlich müsste er mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich ein entspannter Typ bin.“
Er schätze den dreimaligen Wimbledonsieger. „Ich betrachte ihn nicht in erster Linie als Coach von Djokovic, sondern ich sehe ihn als Boris Becker, zu dem ich früher hoch schaute. Ich bin freundlich und höflich zu den Menschen, ohne dass ich mich verstellen muss.“
Federer habe anfänglich mit Djokovic' Art auf dem Platz Mühe gehabt. „Heute verhält er sich wunderbar und äußerst fair. Ich habe kein Problem mehr mit Novak“, sagte der Schweizer.