Glückslos für Kerber - Barthel und Kohlschreiber top
Melbourne (dpa) - Die deutschen Tennisprofis können mit der Auslosung bei den Australian Open zufrieden sein. Vor allem Hoffnungsträgerin Angelique Kerber hatte Glück. Mona Barthel und Philipp Kohlschreiber haben vor Melbourne aber noch etwas ganz anderes vor.
Die Australian Open können kommen, Deutschlands Tennis-Profis sind startklar für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Während sich Hoffnungsträgerin Angelique Kerber am Freitag in Melbourne über eine günstige Auslosung freuen durfte, sorgten Mona Barthel und Philipp Kohlschreiber auf dem Platz für positive Nachrichten. Barthel stürmte bei der Generalprobe in Hobart durch ein 6:4, 6:4 gegen die Belgierin Kirsten Flipkens ins Finale und steht damit kurz vor der Titelverteidigung. Kohlschreiber bezwang in Auckland den Amerikaner Sam Querrey mit 6:4, 7:6 (7:2) und wird an diesem Samstag ebenfalls ein Endspiel bestreiten.
„Am Anfang einer Saison ist es das Beste, was einem passieren kann, dass man nach einer langen Vorbereitung gleich Erfolge bei Turnieren hat“, sagte Kohlschreiber nach seinem überzeugenden Sieg in 71 Minuten. „Ich habe mich bislang in jedem Spiel gesteigert. Ich hoffe, das gelingt mir auch im Finale“, meinte der Augsburger mit Blick auf das Duell gegen den Spanier David Ferrer.
Steigern müssen wird sich auch Kerber, will sie Down Under erstmals zumindest das Achtelfinale erreichen. An mehr denkt die Kielerin noch nicht. „Es kommt, wenn es kommen soll“, sagte die deutsche Nummer eins zu den Spekulationen über ihren ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier.
Die Auslosung in Melbourne lässt ihr auf jeden Fall alle Chancen, sich erst einmal weiter einzuspielen. Denn in der Ukrainerin Jelina Switolina erwischte Kerber eine einfache Auftaktgegnerin, die 18-Jährige ist gerade einmal Nummer 131 der Welt. „Switolina ist eine gefährliche, junge Spielerin, aber insgesamt ist das ein gutes Los“, sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner. „Ich denke, Angie wird sich durchspielen.“ Erst im Achtelfinale könnte in der Französin Marion Bartoli eine etwas schwere Gegnerin warten. Hält sich Kerber auch dann schadlos, käme es bei normalem Turnierverlauf zum Showdown mit der Weltranglisten-Zweiten Maria Scharapowa.
Wesentlich schwieriger erwischte es bei der rund einstündigen Los-Zeremonie am Crown Riverwalk von Melbourne Sabine Lisicki. Die Berlinerin bekommt es gleich zum Auftakt mit der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Caroline Wozniacki aus Dänemark zu tun. „Das ist natürlich ein Hammerlos“, sagte Rittner, die Lisicki dennoch Chancen ausrechnet. „Ich habe bei Sabine ein gutes Gefühl.“
Die an Nummer 18 gesetzte Julia Görges spielt gegen eine Qualifikantin, Annika Beck gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa. Ebenfalls mit einer Spielerin aus Kasachstan bekommt es Barthel zu tun, sie trifft auf Xenia Perwak.
Doch daran verschwendete Barthel noch keinen Gedanken. Wie im Vorjahr trumpft sie auch 2013 Down Under ganz groß auf und greift im tasmanischen Hobart gegen die Russin Jelena Wesnina nach ihrem zweiten Titel der Karriere. Seinen bereits fünften Triumph will Kohlschreiber in Auckland feiern, um dann mit viel Schwung auch bei den Australian Open durchzustarten.
In Melbourne wurde dem an Nummer 17 gesetzten Augsburger der Belgier Steve Darcis zugelost. Tommy Haas spielt gegen Jarkko Nieminen aus Finnland. Florian Mayer bekommt es anfangs mit dem Amerikaner Rhyne Williams zu tun. Insgesamt sind bislang sechs Herren und fünf Damen des Deutschen Tennis-Bundes für das Hauptfeld qualifiziert. Über die Qualifikation haben aber noch fünf weitere Spieler sowie Tatjana Malek die Chance, das Ticket zu lösen.