Fed-Cup-Halbfinale Görges verkürzt für deutsche Tennis-Damen

Stuttgart (dpa) - Julia Görges lässt die deutschen Tennis-Damen im Fed-Cup-Halbfinale gegen Tschechien doch noch auf den ersten Final-Einzug seit 2014 hoffen.

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Die deutsche Nummer eins gewann in Stuttgart dank einer beeindruckenden Vorstellung gegen die Weltranglisten-Sechste Karolina Pliskova 6:4, 6:2. Damit holte die 29-Jährige vor 4500 Zuschauern für die Gastgeber den ersten Punkt und verkürzte auf 1:2. Im Vergleich zu ihrem schwächeren Auftritt am Vortag steigerte sich die Bad Oldesloerin deutlich.

„Wir hatten nicht die beste Ausgangsposition für heute. Wir können nur unser Bestes geben, um die Partie doch noch zu drehen“, sagte Görges. Sie hofft nun auf einen Sieg von Angelique Kerber gegen Petra Kvitova. „Ich hoffe, dass Angie den zweiten Punkt holen kann. Wer weiß, nichts ist unmöglich.“ Die Auswahl von Teamchef Jens Gerlach muss ein weiteres Einzel und das abschließende Doppel gewinnen, um ins Endspiel am 10./11. November gegen die USA oder Frankreich einzuziehen.

Am Samstag war Deutschland nach zwei Pleiten von Görges und Kerber mit 0:2 in Rückstand geraten. Noch nie hat eine deutsche Damen-Auswahl in dem prestigeträchtigen Nationen-Wettbewerb einen solchen Rückstand aufgeholt. „Ich glaube, dass im Fed Cup alles möglich ist. Man darf die Hoffnung nicht schwinden lassen“, hatte Görges nach dem bitteren Auftakt angekündigt.

Allein die Konstellation am Sonntag bot Spannung, die Partie hatte von Beginn an alles für eine emotionale Fed-Cup-Atmosphäre: Görges musste gegen ihre ehemalige Doppel-Partnerin Pliskova gewinnen, setzte das eindrucksvoll um und begann stark: Nach 27 Minuten sicherte sich die 29-Jährige den ersten Satz und trieb das Publikum zu noch mehr Unterstützung an.

Kurze Ballwechsel und direkte Gewinnschläge prägten die Partie. Pliskova, im vergangenen Jahr kurzzeitig die Nummer eins der Welt, demonstrierte zwar einmal mehr ihre Aufschlagstärke. Doch auch Görges half immer wieder ihr Service zu schnellen Punktgewinnen. Im ersten Spiel des zweiten Satzes attackierte die Stuttgart-Siegerin von 2011 früh und sicherte sich das wichtige Break. Nach 55 Minuten nutzte sie dann ihren ersten Matchball. „Vielleicht rechnet keiner mit uns, aber ich glaube, dass wir gut genug sind, dieses Ding zu drehen“, sagte sie unter dem Jubel der Zuschauer.