Handgelenk stoppt traurigen Nadal bei French Open
Paris (dpa) - Was für ein Schlag für Rafael Nadal und die French Open: Nach der Absage von Roger Federer fehlt nun auch der neunmalige Paris-Sieger als jahrelange Attraktion des Grand-Slam-Turniers.
Wegen einer Sehnenscheidentzündung kann der ehemalige Weltranglisten-Erste zur dritten Runde am Samstag nicht mehr antreten. „Das ist wahrscheinlich eine der härtesten Pressekonferenzen meines Lebens. Ich warte das ganze Jahr auf diese beiden Wochen. Sie können sich vorstellen, wie schwer diese Entscheidung war“, sagte der 29-Jährige bei seinem Lieblingsturnier traurig auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.
Schon in der zweiten Runde gegen den Argentinier Facundo Bagnis habe er nur mit einer Betäubungsspritze spielen können, berichtete Nadal, der eine blaue Manschette an seinem linken Unterarm trug und sein Gesicht teilweise unter einer Kappe verbarg. Bei seinen klaren Siegen in den ersten beiden Runden war von den Problemen nichts zu sehen, umso überraschender kam das Aus für den Sandplatz-Dominator, der nur zwei von 74 Matches im Stade Roland Garrios verlor.
Er sollte am Samstag eigentlich gegen seinen Landsmann Marcel Granollers antreten und hätte im Achtelfinale ein möglicher Gegner für Alexander Zverev sein können. Der Hamburger spielt am Samstag zunächst in der dritten Runde gegen den Österreicher Dominic Thiem. Nun kommt alles ganz anders.
In der Nacht hätten sich die Schmerzen verschlimmert, die er schon in Madrid gespürt habe. Beim Turnier in Rom habe er seine Matches mit entzündungshemmenden Medikamtenten absolvieren können. Nun aber könne er keinen Ball mehr schlagen und riskiere einen Riss der Sehne, falls er weiterspiele, sagte der Linkshänder mit der gefürchteten Vorhand. „Ich habe Schmerzen, sobald ich die Vorhand benutze“, klagte Nadal.
„Wir haben alles getan, was wir konnten“, betonte der Mallorquiner. Einen Start in Wimbledon vom 27. Juni an schloss er nicht aus, aber auch eine dreimonatige Pause sei möglich. „Ich werde nicht spielen, bevor ich nicht komplett gesund bin“, unterstrich Nadal.
Anders als bei seinen langwierigen Problemen mit dem linken Knie, als kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen gewesen sei, gebe es für sein Handgelenk eine Diagnose, eine Behandlung und einen Zeitrahmen. „Natürlich ist Medizin nicht Mathematik“, sagte der Gewinner von 14 Grand-Slam-Titeln, bevor er sich aus Paris verabschiedete - wo er normalerweise am 3. Juni immer seinen Geburtstag feiert. Nadal betonte aber, er werde wiederkokmmen: „Das ist nicht das Ende.“