Kerber: „Ich fühle mich ein bisschen leer“

Paris (dpa) - Fragen an Tennisspielerin Angelique Kerber nach ihrer 3:6, 6:7 (2:7)-Viertelfinalniederlage bei den French Open in Paris gegen die Italienerin Sara Errani.

Man hatte ein bisschen den Eindruck, dass Sie schwer auf Touren gekommen sind am Anfang. Und dann haben Sie wieder sehr gekämpft, aber die Big Points gegen Errani nicht gemacht am Ende.

Kerber: „Das stimmt. Sie hat sehr gut angefangen, und ich habe etwas gebraucht, um ins Match zu finden. Aber sie hat ein unglaubliches Match gespielt - Hut ab! In den wichtigen Momenten hat sie mutig und aggressiver gespielt als ich. Ich war zu defensiv und habe den Ball einfach nur rübergeschoben. Ich denke, das waren die entscheidenden Sachen, die sie besser gemacht hat. Aber ich habe für mich für den heutigen Tag alles gegeben.“

Was überwiegt? Die Enttäuschung über die Niederlage oder die Freude über die erstmalige Viertelfinalteilnahme hier in Roland Garros?

Kerber: „Ich fühle beides. Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich das Halbfinale nicht erreicht habe, aber im Endeffekt habe ich gezeigt, dass ich auch auf Sand - obwohl das vorher nicht mein Lieblingsbelag war - bei einem Grand-Slam-Turnier ins Viertelfinale kommen kann. Die zweite Woche zu erreichen, war mein Ziel. Natürlich fühle ich mich ein bisschen leer, es waren sehr schwierige Wochen und sehr viel für mich in den letzten Wochen. Aber ich bin insgesamt zufrieden.“

Sie haben es schon gesagt, es war bereits ihr 47. Spiel in dieser Saison, weil Sie ständig in den Endphasen der Turniere dabei sind. Wie ist jetzt Ihr körperlicher Zustand im Vergleich zum Vorjahr?

Kerber: „Das ist natürlich etwas ganz Neues. Ich fühl' das auch und mein Körper merkt das, dass ich schon viele Matches in diesem Jahr gespielt habe. Ich bin zum Glück nicht verletzt. Hoffentlich bleibt das so. Aber natürlich bin ich müde und werde die nächsten Tage ein bisschen lockerer angehen und erst einmal Pause machen und mich dann erst auf die Rasensaison vorbereiten.“

Mit welchen Zielen gehen Sie in die Rasensaison und nach Wimbledon?

Kerber: „Meine Ziele sind die gleichen, die ich auch vorher hatte: Ich will mich verbessern und mich weiter entwickeln. Mal gucken, was die Rasensaison für mich dieses Jahr bereit hält. Ich gehe da positiv rein, ich habe viel Selbstbewusstsein aus den letzten Wochen mitgenommen.“

Nun steht die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine an. Sie haben selbst polnische Wurzeln. Fiebern Sie da bei der EM besonders mit? Und schlägt ihr Herz mehr für die deutsche oder die polnische Mannschaft?

Kerber: „Natürlich werde ich die EM verfolgen. Ich bin mit dem Herzen natürlich für Deutschland, aber ein Teil schlägt auch für Polen. Deshalb: Wenn Deutschland gegen Polen spielt, setz' ich mich einfach ruhig vor den Fernseher.“