Kerber schafft im Fed Cup Ausgleich gegen Serbien

Stuttgart (dpa) - Dank Angelique Kerber dürfen die deutschen Tennis-Damen weiter auf die Rückkehr in der Fed-Cup-Weltgruppe hoffen.

Die Weltranglisten-Sechste gewann in Stuttgart ihr Spiel gegen Bojana Jovanovski mit 7:5, 6:2 und schaffte im Relegationsspiel gegen Serbien damit den Ausgleich für die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes. In der Auftaktpartie hatte Mona Barthel vor rund 3500 Zuschauern in der Porsche-Arena gegen die serbische Nummer eins Ana Ivanovic mit 6:7 (5:7), 6:2, 2:6 verloren. Dabei scheiterte die 22-Jährige bei ihrem Debüt im prestigeträchtigen Team-Wettbewerb vor allem auch an ihren Nerven.

Kerber hielt dem Druck dagegen stand und erfüllte gegen die Nummer 44 der Welt ihre Pflicht. „Ich glaube, der Sieg war enorm wichtig für Angie und für ihre weitere Entwicklung“, sagte Teamchefin Barbara Rittner. Die 39-Jährige zeigte sich mit der Bilanz nach dem ersten Tag zufrieden. „Das 1:1 ist absolut ok. Ich hatte ein bisschen auf ein 2:0 gehofft, aber wenn man sich die Rangliste anschaut, ist alles nach Plan gelaufen.“ An diesem Sonntag spielt zunächst Kerber gegen Ivanovic, danach Barthel gegen Jovanovski. Für das eventuell entscheidende Doppel hat Rittner bislang Sabine Lisicki und Anna-Lena Grönefeld vorgesehen.

Barthel war vor allem zu Beginn die Aufregung bei ihrem ersten Einsatz im Fed Cup deutlich anzumerken. „Ich glaube, ich war in einem Spiel noch nie so nervös“, gestand die Schleswig-Holsteinerin nach der Partie. „Es ist schon etwas anderes, wenn man plötzlich für sein Team, für das ganze Land spielt.“ Insgesamt unterliefen ihr 47 leichte Fehler, Ivanovic machte nur 25 vermeidbare Patzer. „Die Erfahrung muss im Fed Cup jede Spielerin machen, das ging auch einer Steffi Graf so“, meinte Rittner, die Barthel weiter das Vertrauen schenken wird. „Im Moment sehe ich keinen Grund, etwas zu ändern.“

Nach verlorenem ersten Satz drehte Barthel im zweiten Durchgang richtig auf, im entscheidenden Abschnitt setzte sich Ivanovic mit ihrer größeren Erfahrung aber durch. Die ehemalige Weltranglisten-Erste verwandelte nach 1:59 Stunden ihren ersten Matchball. Beim dritten Aufeinandertreffen mit Ivanovic war es für Barthel die erste Niederlage.

Der Druck auf Kerber war danach riesengroß. „Natürlich habe ich das gespürt. Für mich war es eine komplett neue Situation, bei einem 0:1 war ich zuvor auch noch nie auf den Platz gegangen“, sagte die Kielerin. Die 25-Jährige tat sich gegen Jovanovski daher anfangs auch sehr schwer. Zwar nahm die Nummer sechs der Welt ihrer Gegnerin zum 3:2 den Aufschlag ab, zum 5:5 musste sie aber ebenfalls ihr Service abgeben. Doch die deutsche Nummer eins zeigte Nervenstärke, schaffte sofort wieder ein Break und sicherte sich wenig später mit 7:5 den ersten Abschnitt. „Danach lief es dann etwas besser.“

In der Tat schien eine Last von Kerbers Schultern zu weichen. Zwar spielte die Norddeutsche auch im zweiten Durchgang nicht ihr bestes Tennis. In Gefahr geriet sie aber nicht mehr. Für Kerber war es im siebten Einsatz für Deutschland der dritte Erfolg, danach fiel sie Rittner erleichtert um den Hals. „Jetzt wollen wir das Ding morgen gewinnen, egal wie“, sagte Rittner.