Kohlschreiber greift nach drittem Heimsieg in München
München (dpa) - Lokalmatador Philipp Kohlschreiber begeistert in München einmal mehr die deutschen Tennisfans.
Der 32 Jahre alte Davis-Cup-Spieler aus Augsburg kämpft am Sonntag gegen Shootingstar Dominic Thiem aus Österreich in seinem fünften Endspiel um den dritten Titelgewinn bei den BMW Open nach 2007 und 2012.
Der an Nummer vier gesetzte Kohlschreiber besiegte im Halbfinale den Italiener Fabio Fognini erstaunlich souverän mit 6:1, 6:4. „Es gibt wenig zu meckern. Ich bin selbst ein bisschen überrascht von den deutlichen Ergebnissen in dieser Woche“, sagte der glückliche Gewinner.
Der Weltranglisten-15. Thiem hatte sich zuvor in einem wesentlich umkämpfteren Match gegen das große deutsche Talent Alexander Zverev nach zwei Stunden und drei Sätzen mit 4:6, 6:2, 6:3 durchgesetzt. „Ich habe heute schlechter aufgeschlagen als in den Tagen zuvor. Ich hatte kaum freie Punkte“, kommentierte Zverev.
Kohlschreiber dominierte anschließend seine Partie vor 5000 Zuschauern auf dem vollbesetzten Center Court fast nach Belieben. Er profitierte in seinem „Wohnzimmer“ auch von vielen Fehlern seines Gegners. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit verwandelte er seinen ersten Matchball und durfte sich feiern lassen. Zu seinem Finalgegner sagte er: „Dominic hat letztes Jahr schon richtig gut gespielt, im Moment ist er ein ziemlich heißer Spieler. Er hat Riesenschritte gemacht.“
Einen Tag nach seinem Dreisatzsieg gegen den Turnierfavoriten David Goffin aus Belgien schnupperte der 19 Jahre junge Zverev anfangs an der nächsten Überraschung. In seinem vierten ATP-Halbfinale hielt er im ersten Satz nach seinem zweiten Break zum 3:2 in der Folge seinen Aufschlag. Mit einem starken Aufschlag, den Thiem nicht zurückbringen konnte, vollendete Zverev zum 6:4.
Bei seinem 29. Sieg in diesem Jahr konnte sich Thiem jedoch in den Durchgängen zwei und drei entscheidend steigern. Bei den Matchbällen unterlief dem Österreicher erst ein Doppelfehler, dann schlug er nach exakt zwei Stunden Spielzeit ein Ass und jubelte. Zverev blieb nur der Applaus der Zuschauer für eine insgesamt gute Turnierwoche. „Ich hatte drei gute Matches, habe gut gespielt hier. Halbfinale bei so einem Turnier ist auch nicht schlecht“, resümierte Zverev.