Lisicki nun gegen Scharapowa - Kerber gegen Clijsters

London (dpa) - Deutschlands Spitzenspielerinnen Angelique Kerber und Sabine Lisicki haben in Wimbledon den Sprung ins Achtelfinale geschafft. Auf Vorjahreshalbfinalistin Lisicki wartet nun ein Highlight: Sie trifft auf die Weltranglisten-Erste Maria Scharapowa.

„Das wird ein hartes Stück Arbeit“, sagte der russische Superstar respektvoll über die Berlinerin, „sie ist eine sehr gute Rasenspielerin“.

Auch Kerber bekommt eine besondere Gegnerin: Kim Clijsters auf Abschiedstour. Die Kielerin, Nummer acht in der Welt, scheint gerüstet zu sein für ihr erstes Duell mit der vierfachen Grand-Slam-Turniersiegerin. Sie präsentierte sich beim 6:2, 6:3 gegen US-Youngster Christina McHale souverän. „Ich mag Gras und fühle mich sehr wohl. Das ist das erste Mal, dass ich hier in der zweiten Woche dabei bin“, sagte die 24-Jährige. Lob gab es von Bundestrainerin Barbara Rittner: „Angie ist schwer zu schlagen in dieser Form.“

Das soll auch die 29 Jahre alte Clijsters zu spüren bekommen, die ihre letzten All England Championships bestreitet. Nach ihrem 6:3, 4:3-Aufgabesieg gegen die Russin Vera Swonarewa sagte die Belgierin über Kerber: „Linkshänderinnen sind immer schwer zu spielen, und sie spielt in letzter Zeit ein wirklich gutes Tennis. Kerber ist eine Fighterin und ein physisch sehr starkes Mädchen. Ich finde es immer spannend, gegen jemanden zum ersten Mal zu spielen.“

Mehr Mühe als Kerber hatte Lisicki gegen eine andere 19-jährige US-Aufsteigerin. Sie machte beim 7:6 (7:5), 1:6, 6:2 gegen Sloane Stephens aber einen weiteren Schritt aus dem Formtief. „Ich liebe es einfach, auf Rasen zu spielen. Das ist mein Lieblingsturnier und die Fans unterstützen mich so sehr“, sagte die 22-Jährige. Zuletzt hatte sie noch vier Erstrundenpleiten kassiert und sich eine Woche zum Training in Nick Bollettieris Akademie in Florida einquartiert.

Nun steht die Neuauflage des Halbfinals aus dem Vorjahr gegen Scharapowa an. Die frischgekürte French-Open-Siegerin setzte sich mit 6:1, 6:4 gegen Hsieh Su-Wei aus Taiwan durch. „Bine hat absolut nichts zu verlieren gegen die Spielerin der Stunde“, sagte Rittner. „Ich freu' mich darauf. Es ist immer eine große Herausforderung, gegen Maria zu spielen. Auch wenn sie jetzt mit viel Selbstvertrauen von den French Open kommt“, meinte Lisicki.

Im Vorjahr unterlag sie der Russin in Wimbledon in zwei Sätzen, bei den Australian Open im Achtelfinale konnte Lisicki ihr einen Satz abtrotzen. Im direkten Vergleich der in Florida lebenden Spielerinnen liegt sie 0:3 zurück.

Nach Lisicki und Kerber wollte auch Florian Mayer am Freitag noch den Sprung unter die besten 16 schaffen. Julia Görges und Philipp Kohlschreiber bestreiten ihre Drittrundenpartien bei der mit 19,96 Millionen Euro dotierten Grand-Slam-Veranstaltung an diesem Samstag.