Wimbledon: Lisicki im Achtelfinale gegen Scharapowa

London (dpa) - Vorjahreshalbfinalistin Sabine Lisicki hat sich beim Tennis-Turnier in Wimbledon ein Achtelfinal-Duell gegen Maria Scharapowa erkämpft. Die zuletzt formschwache Nummer 15 der Setzliste bezwang US-Nachwuchshoffnung Sloane Stephens mit 7:6 (7:5), 1:6, 6:2.

Gegen die 19 Jahre alte Aufsteigerin, die ihr Hauptfeld-Debüt in Wimbledon gab, benötigte Lisicki 1:52 Stunden Spielzeit.

Nun steht die Neuauflage des Halbfinals aus dem Vorjahr gegen Scharapowa an. Die Weltranglisten-Erste und French-Open-Siegerin setzte sich mit 6:1, 6:4, gegen Hsieh Su-Wei aus Taiwan durch. „Ich freu' mich darauf. Es ist immer eine große Herausforderung, gegen Maria zu spielen. Auch, wenn sie jetzt mit viel Selbstvertrauen von den French Open kommt“, meinte Lisicki. Scharapowa zeigte viel Respekt vor ihrer deutschen Kontrahentin. Die 25-Jährige meinte: „Das wird ein hartes Stück Arbeit. Sie hat hier extrem gut im letzten Jahr gespielt und ist eine sehr gute Rasenspielerin.“ Damals siegte die Russin in zwei Sätzen. Sie führt im Vergleich 3:0.

Lisicki sieht sich selbst wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke. „Ich liebe es einfach, auf Rasen zu spielen. Das ist mein Lieblingsturnier und die Fans unterstützen mich so sehr“, schwärmte die 22-Jährige. Dabei musste sie nicht nur gegen Stephens, die Nummer 59 der Tenniswelt, sondern auch gegen ungemütliche Wetterbedingungen kämpfen. Nach einem heißen Vortag sorgte eine Regenpause für einen um eineinhalb Stunden verzögerten Spielbeginn. Zudem fegten mehrfach Windböen über Lisickis Court 3.

Ihr Mentor Nick Bollettieri hatte vorher noch vor Stephens gewarnt. Die Tochter des 2009 bei einem Autounfall verunglückten Football-Profis John Stephens sei eine „großartige Athletin“. Aber sie sei eben auch noch „sehr jung und Sabine ist erfahrener“.

Damit sollte recht behalten. Lisicki kämpft sich, nach zuletzt vier Erstrunden-Pleiten in Serie, bei dem bedeutendsten Rasenturnier der Welt aus dem Formtief. In dem steckte sie seit sie sich im April beim WTA-Turnier in Charleston (USA) am Knöchel verletzt hatte. Vor Wimbledon hatte sich die Fed-Cup-Spielerin eine Woche zum Trainieren in die Bollettieris Trainingsakademie in Florida zurückgezogen.

Neben Lisicki wollten auch Deutschlands Top-Ten-Spielerin Angelique Kerber und Florian Mayer am Freitag noch den Sprung unter die besten 16 schaffen. Julia Görges und Philipp Kohlschreiber bestreiten ihre Drittrundenpartien bei der mit 19,96 Millionen Euro dotierten Grand-Slam-Veranstaltung an diesem Samstag.